Augenzeugin zu Vorfall in Meerbusch "Hundeattacke auf Pferde war ein Unglück"

Meerbusch · Der Fall des Hundes, der am Wochenende zwei Pferde beim Ausritt am Rhein attackiert und verletzt hat, wird über Meerbuschs Grenzen hinaus diskutiert. Die Hundetrainerin Marion Baers hat den Vorfall zufällig beobachtet. Sie kennt den Hund als ausgeglichenes Tier.

 Rechts ritten Philipp Schulte und sein Kollege, von links soll der angreifende Hund herangelaufen sein.

Rechts ritten Philipp Schulte und sein Kollege, von links soll der angreifende Hund herangelaufen sein.

Foto: Oliver Burwig

Die Hundetrainerin Marion Baers war mit ihrer Hundeschule an diesem Tag am Rhein unterwegs, als sie einen Schimmel ohne Reiter an einer Baumreihe entlanggaloppieren sah. "Das nächste, was wir hörten, war ein lauter Knall, ein Hund flog mehrere Meter durch die Luft und ich nahm meine Beine in die Hand", schildert Baers das Geschehen. Ihr Ziel sei es gewesen, erst einmal den Hund von dem um sich tretenden Pferd zu trennen. "Es war ein furchtbares Bild, beide Tiere bluteten und Hufeisen flogen vom Pferd", sagt die Meerbuscherin. Mit etwas Körpereinsatz sei es ihr gelungen, den Hund in Richtung Halterin zu treiben, um ihn dort mit der Leine zu sicher. "Es war mir wichtig, die adrenalingeladene Situation aufzulösen."

Während Halterin und Hundetrainerin versuchten, den Hund zu beruhigen, habe der Reiter versucht, sein Pferd in den Griff zu bekommen. "Der andere, vom Pferd gestürzte Reiter rief in der Zeit die Polizei an, begab sich dann aber auf die Suche nach dem entflohenen Pferd, das kurz vor dem Stall von einer Dame gehalten wurde", erzählt Baers weiter.

Am Schauplatz des Geschehens habe sie die Polizei gebeten, die Sache so schnell wie möglich aufzunehmen, da "alle Beteiligten unter Schock standen". "Insbesondere die vom Verhalten ihres Hundes überrumpelte Hundebesitzerin", sagt Baers. "Außerdem ging es dem Hund schlecht, ich wollte ihn so schnell wie möglich tierärztlich versorgt wissen. Was da passiert ist, ist für mich ein unglaubliches Unglück", führt Baers fort. "Ich kenne sowohl den Hund als auch den Reiter. Den Reiter habe sie immer als freundlich und rücksichtsvoll erlebt. "Auch der Hund hat nie einen verhaltensgestörten Eindruck gemacht", ergänzt die erfahrene Hundetrainerin. Für sie sei aber klar: "Bei dem Hund hat es sich um eine Old English Bulldog gehandelt. Hätte es der Reiter geschafft, das aufgescheuchte Pferd zum Galoppieren zu kriegen, hätten sie den Hund in ein paar Metern abgehängt".

Vom zuständigen Ordnungsamt ist die Hunderasse noch nicht bestätigt. "Es wird aber auf jeden Fall eine Inaugenscheinnahme durch eine Amtstierärztin geben", erklärt Stadtsprecher Michael Gorgs. "Ob Maßnahmen zur Gefahrenabwehr getroffen werden müssen und wie diese aussehen, muss aber noch geprüft werden", ergänzt Arnd Römmler, Abteilungsleiter Sicherheit und Ordnung. Eine denkbare Konsequenz sei ein Leinen- oder ein Maulkorbzwang für den Hund.

(sta)
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