Meerbusch Meerbusch protestiert - ein bisschen

Meerbusch · Beim ersten Erörterungstermin zur Betriebserweiterung am Düsseldorfer Flughafen war auch eine Delegation der Verwaltung und des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" vor Ort. Um eine Entscheidung ging es an diesem Vormittag nicht.

 Die Meerbuscher Delegation wird von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (vorne) und Christoph Lange, Vorsitzender der "Bürger gegen Fluglärm", angeführt.

Die Meerbuscher Delegation wird von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (vorne) und Christoph Lange, Vorsitzender der "Bürger gegen Fluglärm", angeführt.

Foto: h.-J. Bauer

Mit ein paar mehr Meerbuschern, die sich beim ersten Erörterungstermin zur Betriebserweiterung am Düsseldorfer Flughafen an diesem Montagvormittag persönlich mit Argumenten und Transparenten gegen die Pläne des Airports stellen, hätte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage schon gerechnet. Aber es ist Montag, kurz vor 10 Uhr. "Die meisten werden wohl arbeiten müssen", sagt Christoph Lange, Vorsitzender des Vereins "Bürger gegen Fluglärm", bevor er mit einem dicken Aktenordner unterm Arm in Richtung Eingang der Messehalle 1 eilt. Der Fluglärmgegner gibt sich erfolgssicher. "Die Anwohner-Gutachten sind umfangreicher, fundierter und deutlich glaubhafter als die Unterlagen des Flughafens", sagt Lange. "Der Antrag des Flughafens muss deshalb abgelehnt werden - keine Frage."

Um eine Entscheidung geht es an diesem Vormittag aber noch nicht. Der Erörterungstermin, für den die Bezirksregierung als Organisatorin 2500 Stühle und mehrere große Leinwände in die Messehalle geschafft hat, ist ein wesentlicher Teil des Anhörungsverfahrens. Er wird wahrscheinlich mehrere Tage dauern. Das Ergebnis wird bei der Erarbeitung der abschließenden Entscheidung des Landesbau- und Verkehrsministeriums berücksichtigt. Teilnehmen dürfen alle Bürger, die eine Einwendung im Planfeststellungsverfahren unterschrieben haben und betroffene Anwohner. Rund 40.000 Einwendungen sind eingereicht worden, gekommen sind nicht viel mehr als 200 Teilnehmer. Um 10.15 Uhr stehen 192 Namen auf der Wortmeldeliste. Heinrich Westerlage, Bereichsleiter Rechtsberatung, Verfahrensbetreuung und Steuerungsunterstützung bei der Stadt Meerbusch, ist einer der ersten Redner. Auf 16 Seiten hat die Verwaltung Argumente gegen den Antrag aufgelistet. "Die Gegenargumente des Flughafens können diese nicht widerlegen", sagt die Bürgermeisterin. "Nachbesserungen oder neue Vorschläge zur Verbesserung der Situation sind nicht enthalten. Der Flughafen weist alle Einwendungen mit den Interessen von Airlines, Flugreisenden und der Wirtschaft zurück, die Interessen der lärmgeplagten Bevölkerung werden ignoriert."

Das würden auch Ursula Thomas, Veronika und Wilhelm Nordhausen so unterschreiben. Sie gehören zu den Meerbuschern, die sich die Erörterung an diesem Vormittag persönlich anhören - weil sie sich persönlich belastet fühlen. "Wir sind alle nicht gegen den Flughafen, sondern dagegen, dass er ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Menschen, die in seinem Umfeld leben, weiter wachsen will", sagt Wilhelm Nordhausen. "Irgendwann ist auch mal Schluss.

(RP)
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