Meerbusch Meerbuschs schönste Jogging-Strecke

Meerbusch · Frische Luft für Lunge und Seele, Selbsterfahrung und Läuterung — das all kann passieren, wenn man seine Laufschuhe schnürt, die Sporthose überstreift und sich auf seine Joggingrunde begibt

 Links das Rheinhotel und die diesige Niederrheinlandschaft: Vier Kilometer führt die schönste Joggingstrecke am Rhein entlang.

Links das Rheinhotel und die diesige Niederrheinlandschaft: Vier Kilometer führt die schönste Joggingstrecke am Rhein entlang.

Foto: Ulli Dackweiler

In Meerbusch ist da noch mehr: In der Stadt im Grünen besteht die Möglichkeit, sich am Naturerlebnis zu berauschen. Da läuft das Auge eben mit. Zum Beispiel auf Meerbuschs bester Joggingstrecke, die durch stille und besinnliche Niederrheinlandschaft führt und ein wahres Naturerlebnis bietet. Unsere Lieblings-Jogging-Strecke ist Natur pur und einfach perfekt, weil sie alles hat, was der Läufer braucht: Sie führt größtenteils über autofreie Feldwege und am Rhein entlang. Genussläufer fühlen sich genauso wohl wie ambitionierte Leistungssportler. Im gemütlichen Tempo sollte man etwa anderthalb Stunden einplanen.

Start und Ziel ist vor dem Restaurant Fronhof im historischen Kern von Lank-Latum. Wir laufen zunächst ein Stück durch die Fußgängerzone an der Buchhandlung Mrs. Books und der Senke mit den Sitzgelegenheiten vorbei, die im Dorf nur "Elefantenklo" heißt. Im Sommer, wenn sich dort die Jugendlichen treffen, schallt den Läufern schon einmal ein spöttisches "hopp-hopp-hopp" hinterher. Jetzt in der kühleren Jahreszeit hält sich dort niemand auf und der Läufer bleibt unbehelligt.

Wir bewegen uns auf der Rheinstraße vorbei an der Pizzeria "Pronto Salvatore" und dem Forum Wasserturm. Ein paar Meter weiter biegen wir am Pförtnerhäuschen der ehemaligen Celluloidwerke links ab und setzen unseren Weg über die Anlagen der Seniorenresidenz bis zur Kaiserswerther Straße fort. Dort biegen wir links ab.

Ein paar Meter weiter geht es rechts in die Wasserstadt, rechts in die Wasserstraße und noch einmal rechts in die Tilsiter Straße. Am Ende biegen wir links ab, lassen die Forstenberg-Sporthalle rechts liegen und befinden uns nun auf einem Feldweg, dem Grünen Weg. Von hier bis zum Ziel begegnen wir nun keinem motorisierten Fahrzeug mehr - nur ab und an einem Trecker. Inmitten von Maisfeldern folgen wir dem Weg bis zum Ende, biegen dort links ab und an der nächsten Gabelung rechts. Wir befinden uns nun auf der Verlängerung der Straße, die durch das Gewerbegebiet "In der Loh" führt. Es riecht nach Kohl, auf den Feldern schreien Krähen, rechts sind in der Entfernung die Flutlichter der Theo-Mostertz-Sportanlage zu sehen. Diese Stelle sieht jedes Mal anders aus. Das liegt daran, dass man der Natur und den Jahreszeiten viel näher ist und auch die kleinen Veränderungen wahrnimmt, wenn man regelmäßig läuft.

Wir folgen dem sich an zwei Bauernhöfen vorbeischlängelnden Nattweg bis zum Ende und achten dabei darauf, dass wir nicht in die Hinterlassenschaften der Pferde treten. Rinder blöken, auf einem Feld erhebt sich ein Berg Kartoffeln, auf einem anderen liegt Gülle.

Am Ende des Weges halten wir uns rechts und biegen hinter den ersten Häusern links ab. "Nattweg" steht dort auf dem Straßenschild. Nach ein paar Metern überqueren wir die Kreisstraße zwischen Linn und Nierst. Wir sehen links die Kräne im Linner Hafen, auf der anderen Straßenseite beginnt die Werthallee, die mit ihrem alten Baumbestand sicher zu den schönsten Straßen der Stadt zählt. Auf dem Straßenschild steht "Zum Radrheinweg 0,4".

Nach 200 Metern passieren wir den malerischen Werthhof und erreichen schließlich den Rheindeich. Den Fluss selbst können wir hier noch nicht sehen. Wir biegen nach rechts ab und bleiben für etwa vier Kilometer auf dem Deich. Bald sehen wir auf der anderen Rheinseite das historische Kaiserswerth. Wir passieren saftige grüne Wiesen, Pferdekoppeln, die imposanten Villen und Gärten so prominenter Personen wie Heinz-Harald Frentzen und Luik de Jong. Links tauchen das "Rheinhotel Vier Jahreszeiten" und die Rheinfähre auf.

Wir überqueren die Kreisstraße 1 - der Deich befindet sich jetzt links von uns -, und laufen parallel zur Straße Am Oberbach, die über eine kuriose Mischung aus Häusern besteht: Es gibt historische Bauernhöfe mit einer Jahrhunderte alten Krautpresse, zu schicken Wohnungen umgebaute alte Gemäuer, modische Neubauten und einfache Einfamilienhäuser. Dann führt der Weg wieder auf den Deich und gibt einen fantastischen Blick auf den Rhein und seine mit Apfelbäumen bestandenen Wiesen frei. Hier kommen selbst ehrgeizige Läufer in Versuchung, einfach stehenzubleiben und die schöne Landschaft zu genießen.

Wir laufen den Rheindeich wieder hinunter, indem wir die nächste Möglichkeit rechts abbiegen: Vorbei an Schafen, Ziegen und Pferden erreichen wir die Kreisstraße 9 zwischen Langst-Kierst und Ilverich. Wir überqueren sie und folgen dem Wirtschaftsweg parallel zum Langenbruchbach bis zur Großen Gasse in Lank - zweimal gabelt sich der Weg und wir halten uns beide Male rechts. Vorbei an frei laufenden Hühnern gelangen wir auf den Husarenpfad und erreichen unseren Ausgangspunkt - erschöpft, aber glücklich.

(RP)
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