Meerbusch Mehr Anträge auf Waffenschein

Meerbusch · Auf den "Kleinen Waffenschein" haben im vergangenen Jahr 1514 Bürger im Rhein-Kreis einen Antrag gestellt. 2015 wares es lediglich 150.

Köln und Silvester. Diese zwei Worte fallen immer wieder, wenn man nach den Gründen für einen Trend fragt, der seit Anfang des vergangenen Jahres auffällig und nun auch statistisch klar erkennbar ist: Die Menschen bewaffnen sich. 1514 Anträge für den "Kleinen Waffenschein" bewilligte der Kreis im vergangenen Jahr. Das ergab eine Anfrage unserer Redaktion bei der Kreispolizeibehörde. Im Vorjahr waren es gerade mal 150 neue Anträge. Laut jüngster Zahlen sind mittlerweile 3201 Menschen im Kreis berechtigt, Gas- und Schreckschusspistolen sowie Pfefferspray und CS-Gas in der Öffentlichkeit mit sich zu führen. Der Gesamtwert hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt (2015: 1687).

"Der Besitz eines Kleinen Waffenscheins bedeutet nicht zwangsläufig auch die Anschaffung einer entsprechenden Waffe", beschwichtigt die Polizei zwar. Anders als bei "echten" Waffen wie Jagdgewehren, werden Käufe von oben genannten Waffen nicht registriert. Dass die "kleinen" Waffen statt Schutz auch eine ganz andere Wirkung haben können, davor warnt die Polizei: "Häufig führt eine Waffe zur Eskalation einer Situation. Bei ungeübtem Umgang besteht auch ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko", sagt Sprecherin Diane Drawe. Für die Polizei stellen Schreckschusswaffen außerdem eine echte Gefahr dar: "Außenstehende können ohne weiteres nicht erkennen, ob es sich um einen ,berechtigten' Waffenträger oder um eine ,echte' Waffe handelt", erklärt Drawe. Im Einsatz müssten die Beamten zunächst immer von einer scharfen Waffe mit Schussmunition ausgehen. "Entsprechend kann es zu gefährlichen Situationen kommen."

(RP)
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