Meerbusch Mehr minderjährige Flüchtlinge

Meerbusch · Immer mehr Minderjährige ohne Eltern sind unter den zahlreichen Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen. Bisher erfolgte die Inobhutnahme durch ein Jugendamt dort, wo die Einreise des unbegleiteten Flüchtlings zuerst festgestellt wurde. Ein Bundesgesetz soll das ab 2016 ändern.

Befinden sich derzeit noch fünf unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 15 und 17 Jahren in Meerbusch, könnte die Anzahl auf rund 24 ansteigen. Das teilte die Verwaltung jetzt im Jugendhilfeausschuss mit. Die Betroffenen sollen in Zukunft gerechter verteilt werden, um überforderte Kommunen zu entlasten. Zwar sei eine Prognose wegen der steigenden Flüchtlingszahlen schwierig, so die Verwaltung. Wenn aber die derzeit geltenden Verteilungsschlüssel auf Landes- und Kommunalebene Anwendung fänden, wäre mit bis zu 24 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu rechnen. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) kommt mit dem Schlüssel ein Flüchtling pro 3000 Einwohner je Kommune auf rund 18. "Das wird eine neue Erfahrung für Meerbusch", sagte Peter Annacker, Fachbereichsleiter Soziale Hilfen und Jugend. In der Regel werden die Flüchtlinge in der Schutzstelle des Evangelischen Vereins für Jugend- und Familienhilfe in Kaarst in Obhut genommen und von dort in Jugendhilfe-Einrichtungen verteilt. Die stationäre Betreuung pro Fall kostet rund 50.000 Euro im Jahr beziehungsweise 137 Euro pro Tag.

(mabi)
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