Meerbusch Mehr Platz für die Kleinsten

Meerbusch · Mit einer kleinen Feier wurden jetzt die neuen Räume für den Offenen Ganztag im denkmalgeschützten städtischen Gebäude am Dr.-Franz-Schütz-Platz eröffnet und übergeben.

 Die Kinder beider Schulen sorgten mit Vorführungen auf dem Schulhof für einen bunten Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier des Offenen Ganztags.

Die Kinder beider Schulen sorgten mit Vorführungen auf dem Schulhof für einen bunten Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier des Offenen Ganztags.

Foto: Stadt Mb

Nach einem Jahr Umbauzeit und der Investition von 1,3 Millionen Euro hat das Haus im Herzen von Büderich jetzt neue Bewohner: die Schüler der Mauritius-Schule und der Brüder-Grimm-Schule, die dort ihre Zeit des Offenen Ganztags verbringen. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage übergab die Räume bei einer kleinen Feier in dieser Woche offiziell an sie und die Schulleiterinnen Stephanie Pieper und Gabriele Zaum und deren Kollegen. Der OBV, in Meerbusch für den Offenen Ganztag zuständig, kümmert sich um die Kinder nach ihrer Unterrichtszeit. Denn dieser Offene Ganztag und vor allem die ständig steigende Nachfrage nach der nachmittäglichen Betreuung waren Grund dafür, dass die Stadt sich für eine Immobilien-Rochade entschied. Die Kämmerei zog aus dem städtischen Gebäude aus, arbeitet jetzt in Osterath und hat damit die Räume für den Ganztag frei gemacht. Gleichzeitig wurden das Bürgerbüro modernisiert und der Sitzungssaal im ersten Stock frisch gestrichen. Ein zweiter Treppenaufgang und neue Toiletten machen den Umbau komplett.

"Jetzt ist die Zeit der beengten Verhältnisse und Provisorien vorbei", so Bürgermeisterin Mielke-Westerlage. Sie erinnerte daran, dass auch ein Erweiterungsbau für die Mauritius-Schule im Gespräch gewesen sei. Aber: "Das hätte 650.000 Euro gekostet und der Brüder-Grimm-Schule wäre damit nicht geholfen gewesen." Außerdem hätte der neue Bau die Spielflächen verkleinert und den Platz zwischen Schulen, Stadtbibliothek und Rathaus verdichtet. Darum habe man sich für diese große Lösung entschieden - auch wenn die am Ende 1,3 Millionen Euro kosten würde. So gebe es jetzt Platz für zweimal vier Gruppen. Jede Schule hat eine eigene Etage. Und weil das Haus 80 Jahre alt ist und seit fast zehn Jahren unter Denkmalschutz steht, sind auch einige Räume im alten Stil gelassen. So sind noch in zwei Zimmern Kamine installiert und bei der Renovierung auch belassen worden, außerdem sieht man immer wieder alte Holzbalken an den Decken. Motto von Claus Klein, dem Leiter des zuständigen Service Immobilien: "Erhalten und bewahren." Der Umbau sei in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt abgesprochen worden. Das Haus, das ganz früher ein Heim der Hitler-Jugend war, hat ein komplett neues Dach bekommen, auf der rückwärtigen Seite wurden neue Gauben eingesetzt, die für mehr Licht sorgen sollen. Geschoss- und Kellerdecken wurden energetisch gedämmt, die Fassade gestrichen sowie neue Fenster eingesetzt.

Für Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage hat dieser Umbau auch eine stadtweite Dimension: Denn bezeichnend für die Lebensqualität und den Selbstanspruch einer Stadt sei auch die Art und Weise, wie sie mit ihren kleinsten Bürgern umgeht. In Meerbusch seien die Standards hoch, daran wolle man weiter arbeiten. "Vorzüge wie diese schätzen gerade auch junge Familien, die sich bei uns niederlassen und zu Hause fühlen möchten, als ganz wichtigen Faktor. Und der entscheidet immer öfter mit über die Wahl des Wohnortes. Viele Eltern haben erkannt, dass sie mit ihren Kindern auch in dieser Hinsicht in Meerbusch bestens aufgehoben sind. Die vielen Zuzüge von jungen Familien beweisen das."

(ak)
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