Meerbusch Millionensanierung an Osterather Kanal

Meerbusch · Durchmesser wird um 600 Prozent erhöht, um für Starkregen besser gerüstet zu sein

Die Stadt Meerbusch wird bald einen wichtigen Kanal an der Meerbuscher Straße auf einer Länge von 660 Metern für rund 1,1 Millionen Euro sanieren lassen. Der Kanal nimmt das Abwasser der Häuser an der Meerbuscher Straße auf, in ihn fließt auch Regenwasser. Wichtigste Änderung: "Wir erhöhen den Durchmesser des Kanals um etwa das Sechsfache", sagt Matthias Unzeitig, Abteilungsleiter Tiefbau und Entwässerung. Aktuell hat der Kanal, der an der Autobahnabfahrt Bovert beginnt, einen Durchschnitt von 50 Zentimetern. Nach der Sanierung soll er das Profil eines auf dem Kopf stehenden Eis haben - mit bis zu 1,50 Meter Durchmesser.

Hintergrund der Sanierung: Die Stadt stellt sich angesichts des Klimawandels auf mehr Starkregenereignisse ein und rüstet dafür das Kanalnetz auf. "Bereits im Jahr 2011 haben wir eine Berechnung durchgeführt, wie unsere Kanäle für Stark-regenereignisse gerüstet sind", berichtet Unzeitig. Nach und nach wird nun das Kanalnetz saniert.

Auch im vergangenen Monat gab es in Meerbusch einige Starkregenereignisse. "Die stärksten Niederschläge haben wir am 9. Juli gemessen", berichtet Unzeitig. "In Langst-Kierst fielen innerhalb von 24 Stunden 60 Liter Regen pro Quadratmeter. In Büderich waren es 53 Liter, in Osterath 47 Liter." Allerdings sei die reine Regenmenge nicht der entscheidende Faktor. "Im Juli hatten wir beim Kanalsystem keine Probleme, weil es immer wieder Phasen gab, in denen der Regen nachgelassen hat", erläutert Unzeitig. "Gefährlich wird es immer dann, wenn der Regen ununterbrochen fällt."

(RP)
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