Meerbusch Mit der Tibetbahn ins Reich der Mitte

Meerbusch · Der Meerbuscher Autor und Künstler Axel Olejnik ist mit dem Zug durchs Himalaya-Gebirge gefahren und ist mit tollen Eindrücken wieder nach Hause gekommen. Er findet, diese abenteuerliche Reise ist ein Muss.

 Axel Olejnik bei seiner Tour in der Tibetbahn.

Axel Olejnik bei seiner Tour in der Tibetbahn.

Foto: Axel Olejnik

Sie zählt zu einer der spektakulärsten Eisenbahnstrecken. An ihr liegen der höchstgelegene Bahnhof der Welt und auf 4905 Metern auch der höchstgelegene Tunnel - die Tibetbahn weist mehrere Weltrekorde auf. Das wollte Axel Olejnik persönlich erleben. In Australien, Südamerika, Kambodscha, Vietnam, in der Südsee und auf dem Kilimandscharo war er bereits. Jetzt machte sich der Meerbuscher Künstler, Designer und Autor mit einem Freund in einer siebenköpfigen Reisegruppe auf den Weg über Shanghai und Chengdu nach Lhasa, um dort am zehnten Tag seiner Reise in die Tibetbahn zu steigen.

 Endlos menschenleere Weiten zeigten sich beim Blick aus der Tibetbahn, mit der der Meerbuscher unterwegs war.

Endlos menschenleere Weiten zeigten sich beim Blick aus der Tibetbahn, mit der der Meerbuscher unterwegs war.

Foto: Olejnik

"Das war mein großer Wunsch. Denn das hatte ich noch nicht erlebt", erzählt Axel Oljenik. Besondere Vorbereitungen traf der Lank-Latumer nicht: "Ich fühlte mich fit. Allerdings machte sich bei der Ankunft in Lhasa auf rund 3700 Metern der Kreislauf bemerkbar."

Aber die imposanten Eindrücke unter anderem in der Pandabären-Aufzucht in Chengdu, dem Potala Palast als ehemaligen Sitz des Dalai Lama und das Joghang-Kloster, bekannt als heiligste Stätte des tibetischen Buddhismus in Lhasa, ließen alle Strapazen schnell vergessen. Schließlich lag das große Abenteuer, die Fahrt mit der Tibetbahn von Lhasa bis Xi'an, noch vor ihm. Die Gruppe hatte im vollbesetzten Zug Erste-Klasse-Abteile für vier Personen mit je zwei Betten übereinander gebucht. "Die Bahn ist für China ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. In der dritten Klasse gibt es nur enge Sitzplätze für Saisonarbeiter mit viel Gepäck." Olejniks Reisegruppe hatte vorab Verpflegung eingekauft, "denn im Speisewagen werden nur Speisen angeboten, die mit Fotos plus tibetanischen und chinesischen Schriftzeichen beschrieben sind." Vorbei an sich laufend verändernden Landschaften mit endlos menschenleeren Weiten, nur vereinzelten Hütten mit Yak-Herden und über 7000 Meter hohen Bergmassiven ging es meist gemächlich in 30 Stunden rund 2000 Kilometer voran. Entlang der eingezäunten Bahnstrecke mit vielen Wachposten erreichte der Zug den auf 5068 Meter höchstgelegenen Bahnhof und damit den auf fast identischer Höhe liegenden Tanggula-Pass. "Ab hier wurde im Inneren des Zuges Sauerstoff zugefügt. Wir profitierten davon, uns beim Aufenthalt in Lhasa an die Höhe gewöhnt zu haben und blieben so von den Symptomen der Höhenkrankheit verschont", berichtet Olejnik. Aber für alle Fälle war immer ein Arzt an Bord. Nach der Ankunft in der Kaiserstadt Xi'an, einen Ausflug zur Terrakotta-Armee mit über 7000 Ton-Soldaten ging es weiter nach Peking. Der Platz des Himmlischen Friedens, der Kaiserpalast und die Verbotene Stadt sowie ein Tagesausflug zur Großen Mauer brachten vor dem 40-stündigen Rückflug in die Heimat weitere Highlights.

Für Axel Olejnik, der für Freunde Gebetsmühlen und einen tibetischen Gebets- und Begrüßungsschal mitbrachte, bleibt das Abenteuer präsent: "Die Fahrt mit der Tibetbahn wurde eine ermüdende Reise. Trotzdem ist sie ein Muss. Die Landschaft und der Gesamteindruck bleiben unvergessen."

(mgö)
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