Meerbusch Mit großem Stolz nach Rio

Meerbusch · Der Osterather Christian Zillekens (20) geht bei den laufenden Olympischen Spielen im Modernen Fünfkampf an den Start. Selbstverständlich wird Mutter Regina Hebmüller seinen Wettkampf live in Rio de Janeiro verfolgen.

 Geht im Modernen Fünfkampf an den Start in Rio de Janeiro: der Osterather Christian Zillekens.

Geht im Modernen Fünfkampf an den Start in Rio de Janeiro: der Osterather Christian Zillekens.

Foto: Zillikens

Die Aufregung wird jeden Tag ein Stückchen größer. "Wir alle fiebern dem Wettbewerb entgegen und freuen uns riesig darauf", sagt Regina Hebmüller mit leuchtenden Augen. Ihr Sohn Christian Zillekens wird jetzt erstmals an den Olympischen Spielen teilnehmen. Der 20-Jährige tritt am 18. und 20. August im Modernen Fünfkampf für Deutschland in Rio an. Nicht nur für den Osterather, auch für seine Mutter Regina geht damit ein Traum in Erfüllung. "Ich habe immer daran geglaubt, dass er irgendwann einmal bei Olympia dabei sein wird. Dass es jetzt schon in diesem Jahr geklappt hat, ist unglaublich", sagt die 51-Jährige.

 So viele Medaillen hat der Sohn von Regina Hebmüller schon eingeheimst. Sie hofft, dass er auch in Rio noch eine gewinnt.

So viele Medaillen hat der Sohn von Regina Hebmüller schon eingeheimst. Sie hofft, dass er auch in Rio noch eine gewinnt.

Foto: Falk Janning

Zillekens war erst Ende Juni über das Nachrückerverfahren in das Feld der 36 qualifizierten Starter für den Einzelwettkampf aufgerückt. Sofort durchforsteten Regina und ihr Ehemann Jörg Hebmüller das Internet nach Flügen und Unterkünften. "Es ist doch klar, dass wir unbedingt live dabei sein wollen. Die Emotionen sind vor Ort doch ganz anders als vor dem Fernseher", sagt Regina Hebmüller. Nach ausgiebiger Suche war die Reise gebucht: Am kommenden Samstag machen sich die beiden von Frankfurt aus mit dem Flieger zunächst auf nach Sao Paolo. Von dort geht es mit einem weiteren Flugzeug ins 430 Kilometer östlich gelegene Rio de Janeiro. Bei ihrem zehntägigen Trip können die beiden von ihren Erfahrungen aus 2014 profitieren. Damals waren sie als Zuschauer der Fußball-Weltmeisterschaft zum ersten Mal in Brasilien zu Gast. "Unsere Unterkunft in Rio ist jetzt direkt an einer U-Bahn-Haltestelle gelegen, damit wir abends nicht durch dunkle und verlassene Straßen laufen müssen", berichtet Regina Hebmüller.

Auch wenn der Wettkampf ihres Sohnes natürlich der große Höhepunkt der Reise ist, wollen die beiden auch noch davor so viel olympische Luft schnuppern wie möglich. "Wir möchten unbedingt zum Hockey, Dressur- oder Springreiten, BMX-Racing, auch den Marathon werden wir sicher live verfolgen" sagt Regina Hebmüller. Natürlich wird es auch einen Besuch bei ihrem Sohn im Olympischen Dorf geben. "Die Regularien sind sehr streng. Wir dürfen uns nur gemeinsam mit Christian dort aufhalten", weiß die Osteratherin.

Die Spannung wird mit jedem Tag steigen, denn der Moderne Fünfkampf steht erst am Ende der Spiele auf dem Zeitplan: Erst an Tag 13 - am Donnerstag, 18. August, ab 19.30 Uhr - wird es für ihn ernst: Der 20-Jährige muss sich im Fechten mit allen 35 direkten Kontrahenten messen.

"Wenn er gut in den Wettkampf hereinkommt, ist ihm alles zuzutrauen", meint Vater Wolfgang Zillekens, der das Ganze gemeinsam mit Christians Geschwistern Mirjam (23), Sophie (18) und Henning (17) zu Hause in Willich vor dem TV-Gerät verfolgen wird. "Aufgrund der späten Nominierung war es mir leider nicht möglich, noch kurzfristig Urlaub zu bekommen. Aber wir werden vor dem Fernseher kräftig die Daumen für ihn drücken", sagt der 58-jährige Polizeibeamte aus Büderich.

Nach einem Tag Pause geht es für die Fünfkämpfer an Tag 15 - am Samstag, 20. August, von 17 Uhr bis Mitternacht - weiter mit Schwimmen, Springreiten und der Kombination aus Schießen und Laufen. "Das ist seine große Stärke. Hier könnte er, falls er nicht ohnehin schon vorne dabei ist, das Feld von hinten aufrollen", meint Regina Hebmüller. Vor sechs Jahren war Christian als 14-Jährige alleine von Osterath nach Potsdam gegangen, um dort von besseren Trainingsbedingungen zu profitieren. Sowohl für die Mutter als auch für das Kind war es damals kein leichter Schritt. Doch nun, sechs Jahre später, hat sich alles ausgezahlt. "Christian hat immer davon geträumt, bei Olympia dabei zu sein", sagt Regina Hebmüller. "Nun wird sein Traum wahr. Uns als Familie macht es wahnsinnig stolz, dass er das geschafft hat."

(RP)
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