Serie Mein Garten Mit viel Liebe gepflegte Wildnis

Meerbusch · Üppiges Grün, blühende Pflanzen, zwei Teiche und einige Kunst-Gegenstände sorgen für eine individuelle Garten-Gestaltung

 Heribert und Beate Schween in ihrem Garten in Lank-Latum: Der Künstler Will Brüll hat den Standort für sein Kunstwerk "Kugel im Aufschwung" selbst ausgesucht.

Heribert und Beate Schween in ihrem Garten in Lank-Latum: Der Künstler Will Brüll hat den Standort für sein Kunstwerk "Kugel im Aufschwung" selbst ausgesucht.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Frosch quakt zufrieden, die Kois ziehen ruhig ihre Runden, und die Libellen kreisen über dem üppigen Grün, das auch anderen Insekten oder Molchen Unterschlupf bietet. "Es ist ein Wohlfühl-Garten", sagen Beate und Heribert Schween aus Lank. Und das gilt nicht nur für die Tiere. Der Besucher allerdings weiß gar nicht, wohin er zuerst schauen soll. Leuchtend rot ziehen die Beeren der Eberesche, der in die Breite gewachsene, rund 35 Jahre alte Ginkgo-Baum, die rankende Hortensie oder die dicht mit Binsen bewachsene Fläche rund um einen kaum mehr wahrnehmbaren Teich die Blicke auf sich. "Es ist eine gut durchdacht angelegte und gepflegte Wildnis", erklärt Heribert Schween.

Als Vize-Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreises darf Kunst in diesem Garten-Paradies natürlich nicht fehlen. Für die Edelstah-Skulptur "Kugel im Aufschwung" hat Künstler Will Brüll selbst den Standort bestimmt: "Und er hat ein besonderes Öl zur Pflege mitgebracht." Auch ein von Reimund Franke bearbeiteter Stein, Tröge und an Reisen erinnernde Raritäten aus Weibern und Engeln in der Eifel oder Ton-Töpfe aus Dänemark haben ihren Platz gefunden. "Der Teich war zuerst da, schon kurz vor unserem Einzug 1978", erinnert sich Heribert Schween. Vor einigen Monaten haben die sich dort tummelnden ausgewachsenen Kois und Shubunkins Nachwuchs bekommen: "Unsere Enkel haben uns einen kleinen Goldfisch geschenkt." Er wird "Baby-Fisch" genannt und fühlt sich in der Gesellschaft von "Halbstarker", "Lord Silberling", "Indianer" oder "Borusse" richtig wohl. Vom Sitzplatz unter dem gewaltigen Kiwi-Baum aus, lässt sich alles gut beobachten.

Dann wird auch deutlich, welche Planung hinter der Gestaltung liegt. Mit dem auf die Fläche verteilten Teich-Aushub wurde eine leichte Hügellandschaft geschaffen und die 60 bis 70 Wildsamen haben im Laufe der Jahre für einen dichten Wuchs gesorgt: "Im Frühjahr wird alles runter geschnitten." Und der Hobbygärtner versichert: "Es wird keine Chemie gespritzt. Da muss man schon manchmal die Nerven behalten."

Wer auf einer der im Garten verteilten insgesamt 22 Sitzmöglichkeiten Platz nimmt, kann die ganze Garten-Pracht auch im Dunkeln bewundern: "Es ist alles illuminiert." Bei einer Erkundung der gepflegten Wildnis am Abend mit einem Gang quer durch die Binsen und Farne bis zu der kleinen Terrasse am äußeren Gartenrand sollte allerdings mit dem Aufscheuchen von allerhand Getier gerechnet werden: "Dann muss man einfach draufloslaufen", rät Heribert Schween lachend.

(RP)
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