Serie Weiterführende Schulen (4) Miteinander leben und lernen

Meerbusch · An der Realschule Osterath lernen die Schüler, selbstständig und sozial zu sein. Und eine Schulstunde dauert 67,5 Minuten

 Im Labor: Marius Heinrich (M.), Severin Kemmer und Lehrerin Marina Fliter.

Im Labor: Marius Heinrich (M.), Severin Kemmer und Lehrerin Marina Fliter.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Wenn Kinder in der Grundschule noch etwas verspielt sind, mehr Zeit zum Lernen benötigen, dann seien sie an der Städtischen Realschule Osterath gut aufgehoben. "Wir nehmen unsere Schüler anfangs noch ein bisschen ans Händchen und führen sie nach und nach in Richtung Selbstständigkeit", sagt Schulleiter Burkhard Wahner. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. So erreichen knapp 50 Prozent der Schulabgänger eine Qualifikation, um im Anschluss das Abitur zu machen. 13 Berufskollegs aus der Region stellen sich daher regelmäßig mit ihren Programmen an der Realschule vor.

Von Beginn an schwingt das Motto mit: "Wir wollen miteinander leben und lernen", sagt Marlies Diete, zweite Konrektorin der Schule. So gilt es gerade in der Unterstufe, sich als Klasse zu finden. "Wir bieten soziale Trainings und Klassenfahrten an, um den Umgang miteinander zu schulen." Noch mehr zur Schule und zum Konzept im Überblick:

 Das Schulgebäude an der Görresstraße

Das Schulgebäude an der Görresstraße

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Ganztagsangebote Zwar ist die Realschule keine Ganztagsschule, sie bietet jedoch in der Zeit von 13.30 bis 16 Uhr eine Übermittagbetreuung für die Klassen fünf und sechs an. Organisiert wird das Programm vom Osterather Betreuungsverein. In der Schul-Mensa gibt es selbst gekochtes Mittagessen.

 Ein Großteil des Lehrerkollegiums der Realschule in Osterath. Insgesamt 36 Lehrer unterrichten die derzeit 585 Schüler.

Ein Großteil des Lehrerkollegiums der Realschule in Osterath. Insgesamt 36 Lehrer unterrichten die derzeit 585 Schüler.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Schwerpunkte der Stufen In der Unterstufe geht es neben der Bewältigung des Schulstoffs, gegebenenfalls auch durch Lese- und Rechtschreibförderung, darum, das soziale Miteinander und den Zusammenhalt zu schulen. In den Klassen sieben und acht werden Themen wie der Umgang mit Handy, Internet und Drogen besprochen. Zudem gilt es bereits jetzt, das eigene Schulprofil zu schärfen. Ab Klasse sieben können die Wahlpflichtfächer Sozialwissenschaften, Technik, Kunst oder Französisch belegt werden. Ab Klasse acht haben die Schüler die Möglichkeit, eine Ausbildung als Streitschlichter, Busbegleiter oder Schulsanitäter zu absolvieren. Die Klassen neun und zehn dienen explizit der Berufsvorbereitung inklusive Berufspraktika. Insgesamt wird darauf hin gearbeitet, dass jeder Schüler sein Abschlusszeugnis individuell gestaltet. Neben den Noten findet sich das Engagement in verschiedenen Bereichen wie Sport, Sprachen und Soziales wieder.

 Sophie und Niklas feilen im Technikunterricht - ebenso wie ihre Mitschüler - gerade an einzelnen Bestandteilen eines Radladers, die die Klasse derzeit zusammen baut.

Sophie und Niklas feilen im Technikunterricht - ebenso wie ihre Mitschüler - gerade an einzelnen Bestandteilen eines Radladers, die die Klasse derzeit zusammen baut.

Foto: Ulli Dackweiler

Sprachen Englisch und Französisch werden angeboten. Es können diverse Sprachtests absolviert und international anerkannte Sprachzertifikate (Cambridge, Telc) erworben werden. Austauschprogramme bestehen mit einer Schule in Fouesnant sowie im schwedischen Lund.

Bildungs- und Gesundheitsschule Gesundes Essen und ein angenehmes Lernklima werden an der Realschule großgeschrieben. Durch regelmäßiges Befragen von Lehrern und Schülern werden Verbesserungsmaßnahmen ermittelt. So unterrichten etwa seit einigen Jahren die Lehrer im 67,5-Minuten-Takt. Der Vorteil: Der Schultag ist weniger hektisch, da pro Tag maximal vier Fächern unterrichtet werden.

(RP)
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