Meerbusch Multireligiöses Musical

Düsseldorf · In Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Büderich bringt die Adam-Riese-Schule das Kinder-Musical „Mose – ein echt cooler Retter“ auf die Bühne. Die Besetzung ist, wie die Schule auch, multinational.

Als vorläufigen Höhepunkt ihrer „hervorragenden“ Zusammenarbeit bringen die Evangelische Kirchengemeinde Büderich und die Adam-Riese-Schule in Kürze das Kinder-Musical „Mose – ein echt cooler Retter“ auf die Bühne. Das Musical erzählt die Lebensgeschichte von Mose von seiner Geburt und der wunderbaren Rettung bis zum Auszug der Israeliten aus Ägypten.

Die Initiative ging von Kantor Jörn Kuschnereit aus, der jeden zweiten Donnerstag im Monat einen Singe-Gottesdienst für die Dritt- und Viertklässler anbietet. „Da habe ist festgestellt, wie begeisterungsfähig und hochkonzentriert die Kinder bei der Sache sind“, berichtet er. Aus der Leichtigkeit, mit der diese Texte auswendig lernten, ließe sich doch etwas Größeres machen...Auf Anhieb gewann er die Lehrerin Stephanie Carius-Eckertz als Co-Regisseurin. Seit November wird jetzt immer dienstagnachmittags geprobt. Eingebunden sind 35 Kinder, zumeist Viertklässler, wobei längst nicht alle Darsteller gläubige Christen sind. So mimt der türkische Schüler Tolga Alpay den Mose. „Wir wollen zeigen, was über die Konfessionsgrenzen möglich ist“, sagt Schulrektor Dieter Aldenhoff und fügt in diesem Zusammenhang an, dass er sich über die umstrittene Richtlinie von Kardinal Meissner vom November 2006, nach der von interreligiösen Feiern an Schulen abgeraten wird, sehr geärgert hat. Die Adam-Riese-Schule gehört zum Erzbistum Köln.

Harter Stoff

Dennoch gingen die Regisseure den „harten Stoff“ aus dem Alten Testament nicht leichtfertig an und verwandten nach eigenen Angaben viel Arbeit darauf, den Kindern den Text verständlich zu machen. „Schließlich geht es in der Geschichte um Mord und Totschlag“, sagt Kuschnereit und räumt ein, einige Kinder hätten spontan erschrocken und ratlos auf Mordbefehle, verheerende Plagen und Todesengel reagiert.

Als Erzähler fungiert Pfarrer Wilfried Pahlke, die Kinder stellen die Handlung pantomimisch dar, die einzelnen Szenen sind durch Lieder miteinander verbunden, die die Kinder im Chor singen. „Das sind charmante, fetzige Lieder im populären Stil – fernab von Klassikern und Rolf Zukowski“, sagt der Kantor, der schon einmal ein anderes biblisches Musical von Ruthild Wilson inszeniert hat. Den Sängern stehen mit Kuschnereit am Klavier, noch ein Schlagzeuger und ein Bassist zur Seite.

Als flankierende religionspädagogische Maßnahme schloss sich Pfarrer Pahlke für die gemeinsamen ökumenischen Projekttage dem Thema Mose an. Alle Beteiligten loben die gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Kirche und Schule. Für den Kantor ist diese zunehmend wichtig, da die Entwicklung der Ganztagsschule den Fortbestand seines Kinderchores bedroht.

(RP)
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