Meerbusch Musik als brückenbauende Weltsprache

Meerbusch · Das interkulturelle Musikensemble "You Shall Rise" hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen durch die Musik zu vereinen. "Our Roots Began in Africa" heißt ihr neues Programm, das sie am Samstag in einem Benefizkonzert im JuCa vorstellen.

 Das interkulturelle Musikensemble "You Shall Rise" setzt sich aus Musikern und Musikerinnen aus zehn Nationen zusammen.

Das interkulturelle Musikensemble "You Shall Rise" setzt sich aus Musikern und Musikerinnen aus zehn Nationen zusammen.

Foto: Jan-Michael Ollmann

"You Shall Rise" - bewegt euch, steht auf. Dafür steht das interkulturelle Musikensemble mit demselben Namen. Die Big Band, bestehend aus rund 20 Musikerinnen und Musikern aus zehn Nationen, hat sich im Jahr 2015 gegründet und wächst kontinuierlich.

Alexander Thomas, Gründer und Bandcoach erklärt, woher der Name des Projektes stammt. "Zum einen ist es eine Textzeile aus dem Lied "Living Darfur" von Mattafix, zum anderen ist es ein schöner, offener Name. "You shall" bedeutet sowohl "du wirst" als auch "du sollst". Die Deutung obliegt dem Zuhörer." Für die gute Sache und das Zusammenbringen von Kulturen stehen sie auf jeden Fall.

"Die Verständigung innerhalb der Gruppe ist schwierig", sagt Alexander Thomas, "aber sie gelingt durch die Sprache der Musik immer". "You Shall Rise" ist Deutschlands erstes Projekt dieser Art. Menschen aus allen Teilen der Welt kommen zusammen, um zu musizieren. Derzeit vereint das Ensemble Mitglieder aus Ghana, Togo, Kenia, Nigeria, Guinea, der Türkei, Syrien, Venezuela, sowie Russland und Deutschland. So abwechslungsreich wie die Besetzung ist auch das Programm. Die Mitglieder schlagen selbst Stücke vor, oder sie entstehen spontan beim Proben. Aber auch Cover von mehr oder weniger bekannten Songs sind darunter. Jeder bringt seine musikalischen Wurzeln mit ein. Die Philosophie, so Thomas, ist es, unterschiedliche Stilrichtungen zusammenzubringen. Das spiegelt sich auch in ihrem aktuellen Programm wider.

"Manche der Musiker und Sänger sind in ihrer Heimat populär, andere können noch nicht einmal Noten lesen", verrät Eva Heller, eine der drei Bandcoaches, die die Big Band begleiten. "You Shall Rise" ist außerdem ein eingetragener, gemeinnütziger Verein aus Düsseldorf und Meerbusch, der durch die Musik einen positiven Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft leisten möchte. Toleranz und kulturelle Vielfalt werden groß geschrieben. "Wir empfinden das Andersartige oder Fremde nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung", erklärt Eva Heller, die die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt.

Das Ensemble probt einmal in der Woche im JuCa, dank der Unterstützung durch die Stadt Meerbusch. Gefördert wird das interkulturelle Musikensemble vom Landesmusikrat NRW, der mit seinem Projekt "Brückenklang" Menschen und Musik verschiedener Herkunftsländer verbinden möchte. Dass "You Shall Rise" genau das schafft, zeigt die Auszeichnung durch den Landesmusikrat.

Die Interkulturalität des Ensembles sorgt für eine große musikalische Vielfalt, da viele traditionelle Instrumente aus den Herkunftsländern der Mitglieder verwendet werden. Dies stelle allerdings auch eine Baustelle dar, da die Gelder für die Anschaffung von technischem Equipment wie Mikrofonen und Verstärkern, aber auch von Instrumenten, fehlen, so Heller. "You Shall Rise", die schon von der UNO eingeladen wurden, präsentieren am Samstag, 28. Januar, ihr aktuelles Bühnenprogramm "Our Roots Began in Africa" bei einem Benefizkonzert im JuCa. Eine bunte Mischung wird es sein, afrikanische Rhythmen, orientalische und westliche Arrangements, bekannte Stücke, die für einen neuen Klang uminstrumentalisiert wurden, sowie eigene Kompositionen. Kenia-Pop meets Soul, Reggae und Hip-Hop, aber auch Modern Jazz ist in dem Programm vertreten.

"Mit dem Benefizkonzert möchte sich ,You Shall Rise' beim OBV Meerbusch bedanken. Ohne die Unterstützung könnten wir nicht existieren", sagt Eva Heller. Der Großteil der Einnahmen werde an das JuCa gehen.

In Zukunft, betont Alexander Thomas, möchte man eigene Wege gehen und mehr an eigenen Stücken arbeiten. "Wir glauben, dass wir auf dem richtigen Weg sind", ist er sich sicher.

(RP)
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