Meerbusch Nachmittagsbetreuung mit Musik

Meerbusch · Die St.-Mauritius-Grundschule in Büderich hat eine neue Kooperation mit der Musikschule geschlossen. Es wird nun Geigen- und Gitarrenunterricht in der Nachmittagsbetreuung angeboten. Ab April folgt die Martinusschule in Strümp

 Geigenlehrerin Maria Zemlicka zeigt den drei Mauritiusschülern Livia, Danielle und Paulina, wie sie die Geige und den den Bogen richtig halten.

Geigenlehrerin Maria Zemlicka zeigt den drei Mauritiusschülern Livia, Danielle und Paulina, wie sie die Geige und den den Bogen richtig halten.

Foto: Dackweiler

17 Schüler der St.-Mauritius-Grundschule werden nun von drei Lehrern der städtischen Musikschule Meerbusch in den Mittagsstunden unterrichtet. Da die Schultage durch den Offenen Ganztag deutlich anstrengender für die Kinder sind, entstand die Idee, den Musikunterricht direkt in die Nachmittagsbetreuung zu integrieren. "Die Schüler sind nach acht Schulstunden zu müde, um im Anschluss noch zusätzlichen Musikunterricht zu nehmen", sagt Schulleiterin Gabriele Zaum.

Damit der Nachwuchs dennoch ein Instrument spielen lernt, bietet die Musikschule nun Geigen- und Gitarrenunterricht im Rahmen des Offenen Ganztages der Büdericher Grundschule an. Die Nachfrage bei den Schülern ist sehr groß, und "die Eltern finden es klasse, dass die Kinder während der Nachmittagsbetreuung Musikunterricht nehmen können", sagt Anne Burbulla, Leiterin der städtischen Musikschule. "Ich bin überrascht, wie viele Anmeldungen es gibt."

"Weil Gitarren und Geigen nicht sehr leise sind und darauf geachtet werden muss, dass die Hausaufgabenbetreuung nicht gestört wird, kann leider das Angebot an der Grundschule vorläufig nicht erweitert werden", sagt Zaum. Aber die Schulleiterin der Mauritius-Grundschule findet das Angebot großartig, und auch Anne Burbulla ist begeistert. "Die Kooperation mit den Schulen ist hervorragend. Der Platz ist zwar begrenzt, aber das große Entgegenkommen und die Bemühungen der Schule sind erstklassig", sagt Burbulla.

Der Musikunterricht findet nach dem Mittagessen statt. Da haben "die Schüler die Möglichkeit, sich aus der regulären Betreuung zu entschuldigen und stattdessen am Musikunterricht teilzunehmen", erläutert sie.

Die Musikstunden finden einmal wöchentlich in kleinen Gruppen von zwei bis vier Schülern pro Lehrer statt. Die zusätzlich anfallenden Kosten entsprechen den normalen Gebühren der Musikschule. So kostet ein 50-minütiger Kursus mit vier Schülern 24,75 Euro pro Kind und Monat. Damit der Unterricht funktioniert, sei es wichtig, dass die Gruppen harmonieren.

Eine Gruppe, bei der dies richtig gut klappt, ist der Gitarrenkurs von Daniel Goldkuhle und seinen drei Jungs. Mit einfachen Faustregeln und Alltagsbeispielen bringt er den Kindern im Alter von sechs bis acht Jahren das Instrument näher. Damit sie sich die Saitennamen der Gitarre besser merken können, liefert Goldkuhle die schnell improvisierte Eselsbrücke: "E-in A-ffe D-arf G-erne H-amburger E-ssen". Und um Rhythmen verständlich zu machen, bedient er sich beim Fangesang der Fussballanhänger. Das kommt bei den Kindern besonders gut an. Vor allem der siebenjährige Oscar hat offenbar Gefallen gefunden am Gitarrespielen. Ihm macht das "Spaß", und den Lehrer findet er "toll", sagt er.

Nachdem das Projekt an der Mauritiusschule gut angelaufen ist, wird sich die Martinusschule in Strümp anschließen. Ab dem 1. April soll dort ebenfalls Geigen- und Gitarrenunterricht angeboten werden. Ähnliche Projekte gibt es bereits an der Eichendorff-Grundschule in Osterath und der Theodor-Fliedner-Schule in Lank.

(RP)
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