Meerbusch Neue App für die Feuerwehr

Meerbusch · Wenn es brennt, können ehrenamtliche Kräfte bald auf dem Smartphone angeben, ob sie für den Einsatz zur Verfügung stehen oder nicht. Das ermöglicht bessere Personalplanung bei der Feuerwehr.

 In Meerbusch gibt es 250 ehrenamtliche Kräfte bei der Feuerwehr. Sie rücken im Feuerwehrwagen mit aus, wenn es brennt.

In Meerbusch gibt es 250 ehrenamtliche Kräfte bei der Feuerwehr. Sie rücken im Feuerwehrwagen mit aus, wenn es brennt.

Foto: Dackweiler

Rund 20 Feuerwehrmänner aus Strümp testen zurzeit eine App, mit der sich die Feuerwehr im Rhein-Kreis Neuss in Zukunft besser organisieren will: Diese trägt den Namen "Divera 24/7" und soll eine vorausschauende Personalplanung möglich machen. Wie das funktioniert? Eine Verfügbarkeitsanzeige verwaltet Personen mit ihren individuellen Qualifikationen und gibt den Verantwortlichen einen schnellen Überblick, in welchem Zeitfenster sie zur Verfügung stehen. Somit ist es im Notfall zeitnah möglich, Entscheidungen auf Grundlage verlässlicher Zahlen zu treffen. Ein Personalengpass kann sofort erkannt werden, zudem sollen übermäßige Alarmierungen vermieden werden. Konkret können Feuerwehrmänner dann in einem Kalender angeben, an welchen Tagen sie nicht verfügbar sind. Wer mag, kann auch ein Ortungssystem aktivieren, dass der App sofort anzeigt, wenn der Betroffene sich beispielsweise mehrere Kilometer vom Gerätehaus entfernt befindet, und deshalb für einen Einsatz nicht infrage kommt. In Zukunft könnte es für die freiwilligen Feuerwehrleute außerdem möglich sein, bei einer Alarmierung sofort zu melden, ob sie können oder nicht. "Momentan haben wir keine Möglichkeit, eine Rückmeldung zu geben. Wir müssen einfach abwarten, wie viele im Gerätehaus eintreffen", erklärt Frank Mohr von der Meerbuscher Feuerwehr.

Neben den circa 200 Berufsfeuerwehrleuten stehen den acht Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss rund 1800 Ehrenamtliche zur Verfügung. In Meerbusch gibt es 19 hauptamtliche und rund 250 ehrenamtliche Kräfte. Sie kommen zum Einsatz, wenn der Piepser geht. Egal, ob am Tag oder in der Nacht. Viele persönliche Faktoren können diese Einsatzbereitschaft jedoch beeinflussen: Arbeitsplatz außerhalb des eigentlichen Einsatzgebietes, private Termine oder Verpflichtungen. "Kein Freiwilliger Feuerwehrmann kann rund um die Uhr einsatzbereit sein. Doch für die Personalplanung in den Feuerwehren ist dies ein entscheidender Punkt hinsichtlich der Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr", sagt der Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren im Rein-Kreis Neuss, Stefan Meuter.

Zwar würden in den Brandschutzbedarfsplanungen der Kommunen sogenannte Personalfaktoren angesetzt, diese seien jedoch sehr allgemein und gäben keine aktuelle Verfügbarkeit jedes einzelnen Feuerwehrmannes wieder. "Ziel unserer auf zwei Jahre befristeten Anschaffung dieses Systems ist es, unseren Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss eine für alle einheitliche, moderne und zeitgemäße Planungshilfe zur Verfügung zu stellen."

Meuter weiter: "Die Teilnahme an diesem System ist freiwillig; selbst wenn nur die Hälfte der Feuerwehrangehörigen dies nutzt, haben wir für unsere Verfügbarkeitsangaben verlässlichere Daten als es heute der Fall ist." Frank Mohr sieht der Einführung positiv entgegen: "Das System bietet eine Möglichkeit, unsere knappen Ressourcen bei der Freiwilligen Feuerwehr in der heutigen Zeit besser zu verwalten. Eine App ist da zeitgemäß, es benutzt ja fast jeder ein Smartphone."

Im jüngsten Kreis-Sicherheitsausschuss stellte Meuter die App nun vor. Warum? "Ich könnte mir vorstellen, dass sie auch für die Hilfsorganisationen gut geeignet sein könnte", sagt Meuter.

(jasi,tak)
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