Meerbusch Neue Resolution gegen Stromkonverter

Meerbusch · Amprion stellt wohl zwei der vier "bestgeeigneten Standorte" für den geplanten Konverter zurück. Osterath aber bleibt "bestgeeignet". Meerbuschs Bürgermeisterin kritisiert das Vorgehen des Netzbetreibers und plant eine Rats-Resolution

2012: Treffen der "Initiative gegen den Doppelkonverter
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Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für den geplanten Stromkonverter gibt es eine erste Vorentscheidung: Stromnetzbetreiber Amprion wird voraussichtlich zwei der vier bestgeeigneten Standorte zurückstellen. Amprion-Sprecherin Joëlle Bouillon spricht von einer "sehr deutlichen Tendenz". Demnach bleiben nur noch zwei bestgeeignete Standorte übrig: Neben einer Fläche am Umspannwerk Gohr ist das das Feld am Ingerweg in Osterath.

Delikat: Grund für die voraussichtliche Rückstellung ist, so bestätigt es Amprion, der Entwurf des neuen Regionalplans. In diesem Entwurf ist der Konverterstandort Rommerskirchen-Widdeshofen als Windvorrangfläche ausgewiesen. "Bislang ist immer kommuniziert worden, der bestehende Regionalentwicklungsplan bilde die Grundlage für die Standortauswahl", kritisierte Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU). "Nach einem Gespräch mit der Bezirksregierung Düsseldorf teilte Amprion jetzt mit, der Entwurf des neuen Regionalplans bilde die Grundlage." Der ebenfalls bestbewertete Standort Neuss/Kaarst-Bauerbahn wird von Amprion voraussichtlich ebenfalls zurückgestuft - "ohne für uns nachvollziehbare Gründe", sagt Mielke-Westerlage. Die entsprechende Fläche ist für die Landwirtschaft festgesetzt und sei zudem von großem Wert -als Naherholungsgebiet und aus ökologischen und stadtklimatischen Gründen. Diese "konkurrierende Planungen" konnte die Stadt Neuss erst vortragen, als die Neusser Flächen schon im Visier der Standortsuche waren.

Mielke-Westerlage kritisierte das Vorgehen Amprions: "Der Regionalentwicklungsplan ist noch nicht einmal beschlossen." Niemand könne sagen, ob in Rommerskirchen-Widdeshofen eines Tages tatsächlich Windräder gebaut werden. "Dennoch zählt das für Amprion jetzt mehr als der Abstand zur Wohnbebauung, der von allen Kommunen zum wichtigsten Kriterium erhoben wurde."

Mielke-Westerlage fasste gestern die Konferenz so zusammen: "Der gesamte Termin war unglücklich." Sie habe zur Kenntnis nehmen müssen, dass Amprion zwar die Hinweise der Kommunen aufnehme, diese jedoch nur für eine Überarbeitung der Gutachten in den Kategorien der besser geeigneten Standorte anwende. Die Amprion-Sprecherin sagte, es sei bereits im Juni erklärt worden, dass nur die Gutachten der besser geeigneten Standorte überarbeitet würden. "Ich kann nicht einschätzen, ob Amprion bewusst unfair oder nur dilettantisch vorgeht", sagte Mielke-Westerlage. Die Verwaltung bereitet jetzt eine Resolution vor, in der auf das Vorgehen Amprions eingegangen werden soll.

Die Firma untersucht derzeit zusätzlich einen Standort in Kaarst an der Stadtgrenze zu Meerbusch, zwischen der A57 und der Eisenbahnlinie. "Die Fläche bringt viele Vorteile mit sich", erklärte Bouillon. Sie habe aber auch einen Nachteil: Im geltenden Regionalplan ist die Fläche für Auskiesung vorgesehen.

(RP)
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