Meerbusch Neue Resolution gegen Stromkonverter

Meerbusch · Der Meerbuscher Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der die Politiker ihre "grundsätzliche Kritik gegen die sachwidrige Netzentwicklungsplanung ... ausdrücklich aufrecht" erhalten. Weiter heißt es in der Resolution: "Der Rat der Stadt Meerbusch fordert, den Abstand zwischen der Wohnbebauung und dem Standortbereich des Konverters als entscheidendes Kriterium beim Standortvergleich ... einzustufen."

Bereits vor knapp zwei Jahren hatte der Stadtrat eine Resolution gegen den geplanten Stromkonverter gefasst. Damals hatte Netzbetreiber Amprion noch ein Feld am Ingerweg als alternativlosen Standort für die großindustrielle Anlage mit einer Grundfläche von 100 000 Quadratmetern und bis zu 20 Meter hohen Hallen bezeichnet.

"Mittlerweile sind wir glücklicherweise schon weiter", berichtete Umweltamtsleiter Heiko Bechert den Politikern. Amprion hatte 19 mögliche Standorte ausfindig gemacht, sieben sollen eingehender untersucht werden. "Dabei ist nun der Abstand zur Wohnbebauung als ,sehr wichtiges Kriterium' festgeschrieben", erklärte Bechert.

Drei Standorte seien "bestgeeignet" in der Kategorie I. Neben dem Feld am Ingerweg (Abstand zur geschlossenen Bebauung: 400 Meter) sind das das Umspannwerk Gohr (Abstand zur geschlossenen Bebauung: 800 Meter) und die so genannte Dreiecksfläche an der Stadtgrenze zwischen Kaarst und Meerbusch (Abstand zur geschlossenen Bebauung: 1300 Meter). Amprion hält diese Fläche angesichts des Abstands zur Wohnbebauung für am besten geeignet. Problem: Im Regionalplan ist die Fläche für Kiesabbau ausgewiesen. "Es wird zurzeit geprüft, ob ein Zielabweichungsverfahren Aussicht auf Erfolg hat", berichtete Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU). Dieses Verfahren kann Amprion beantragen, wenn keine anderen Standorte zur Verfügung stehen. Der Konverter ist Thema der Planungsausschusssitzung am 1. Oktober in der Realschule Osterath (Beginn: 17 Uhr). Vertreter von Amprion sind eingeladen, Bürger haben Rederecht.

(RP)
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