Meerbusch Neuer Besitzer für Haus Meer

Meerbusch · Der Geschäftsmann Peter Soliman hat das 60.000 Quadratmeter große Areal in Büderich vom Vorbesitzer Roland Agne für eine nicht genannte Summe gekauft. Noch steht nicht fest, ob und wie das Gelände genutzt werden soll und kann.

 Das Gelände von Haus Meer ist nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich. Am morgigen Sonntag findet von 14 bis 16 Uhr wieder eine Parkführung statt. Der Eingang zu dieser Tour befindet sich am Tor gegenüber des Park& Ride Parkplatzes.

Das Gelände von Haus Meer ist nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich. Am morgigen Sonntag findet von 14 bis 16 Uhr wieder eine Parkführung statt. Der Eingang zu dieser Tour befindet sich am Tor gegenüber des Park& Ride Parkplatzes.

Foto: Christoph Reichwein

Ein jahrzehntelanges Kapitel in der Stadtgeschichte von Meerbusch ist beendet. 20 Jahre lang war Haus Meer im Besitz des Kölner Unternehmers Roland Agne, der das Gelände aber weitestgehend verfallen ließ. Vor fünf Jahren hatte er dann die Idee, dort mit einer taiwanischen Investorengruppe ein Luxushotel zu bauen. Doch daraus wurde nichts. Zuletzt hatten Archäologen und Denkmalschutzexperten erklärt, dass das Gelände wegen der hochwertigen Funde im Boden gar nicht bebaut werden dürfte.

Peter Soliman, gebürtiger Amerikaner mit Wohnsitz in Meerbusch, ist bereits Besitzer der Internationalen Schule in Neuss und der Osterather Arkaden sowie der Vikarie in dem Stadtteil. Er war schon mal vor einigen Jahren von der Stadt gefragt worden, ob er nicht das Gelände übernehmen wolle. Das hat er jetzt, nach reiflicher Überlegung getan. Für ihn ist dieser Kauf auch ein Bekenntnis zu seiner Wahlheimat. "Das habe ich mit viel Herzblut getan." Für ihn ist diese Entscheidung langfristig angedacht. Er habe noch mehr Immobilien - unter anderem in Düsseldorf - die er alle im Bestand halte und nicht verkaufen wolle, so Soliman im Gespräch mit unserer Redaktion. "Das, was ich kaufe, halte ich auch und entwickel es weiter." Wie diese Entwicklung für Haus Meer aussieht, steht zurzeit noch nicht fest. Für Soliman ist klar, dass er mit allen Beteiligten reden will. Mit dem Förderverein, mit dem Geschichtsverein, mit der Politik. Einen ersten Termin für ein Gespräch gibt es bereits, bei dem er alle an einen Tisch setzen will.

Soliman möchte sich mit allen Interessenvertretern des Grundstücks Haus Meer zusammen setzen und die unterschiedlichen Ideen und Ansätze diskutieren. Er ist überzeugt, dass es mit "vielen guten Zutaten" eine für alle Meerbuscher schöne und nutzbare Lösung geben kann.

Peter Soliman war bereits mit einem Gärtnerteam auf dem Gelände, hat Rasen mähen und Efeu schneiden lassen. "Das wurde ja alles schon jahrelang nicht mehr gemacht." Bedauerlich findet er es, dass vor 20 Jahren vom Vor-Eigentümer alter Baumbestand gefällt worden ist.

Dass Haus Meer nun in neuen Händen ist, freut auch Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die sich erst vor kurzem zu einem langen Gespräch mit Soliman getroffen hatte. "Ich bin zuversichtlich, dass es nun nach mehr als 20 Jahren des Stillstandes endlich gelingt, den weiteren Verfall des Gesamtdenkmals Haus Meer zu stoppen und mit dem neuen Eigentümer ein denkmalverträgliches Konzept für die Nutzung des Areals zu erarbeiten und schrittweise umzusetzen." Sie habe Peter Soliman in zahlreichen Gesprächen nicht nur als ideenreichen, verlässlichen und umsetzungsstarken Investor schätzen gelernt, sondern auch als Meerbuscher Bürger, der ein persönliches Interesse an einer guten Entwicklung der Stadt habe. Nach jahrelangen streitigen und ergebnislosen Diskussionen mit dem Voreigentümer biete sein Vorgehen zu einem gemeinsamen Gespräch mit vielen Beteiligten die Chance, im Konsens und breiter Akzeptanz das kulturhistorische Areal zu beleben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

(RP)
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