Meerbusch Neuer "Dorf-Sheriff" für Büderich

Meerbusch · Hauptkommissar Dietmar Recker ist der neue Bezirksbeamte für Büderich-West. Er ist seit zwei Wochen im Dienst und lernt jetzt erst einmal alle Straßen in seinem neuen Revier kennen.

 Dietmar Recker (l.) ist der neue Bezirksbeamte für Büderich-West, sein Chef ist Kurt Koenemann, Leiter der Meerbuscher Wache.

Dietmar Recker (l.) ist der neue Bezirksbeamte für Büderich-West, sein Chef ist Kurt Koenemann, Leiter der Meerbuscher Wache.

Foto: anke Kronemeyer

Ein Bezirksbeamter macht in Osterath Dienst, einer in Lank, einer in Strümp und Bösinghoven und zwei in Büderich. Und einer von diesen Zweien ist jetzt Dietmar Recker. "Damit ist er das Gesicht der Polizei in seinem Bezirk", erklärte gestern Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, als er seinen neuen Kollegen und Mitarbeiter vorstellte.

Neu ist Recker natürlich nicht. Der 55-Jährige ist seit seinem 17. Lebensjahr bei der Polizei, hat die letzten 32 Jahre Dienst in Kaarst getan. "Es war sein Wunsch, als Bezirksbeamter unterwegs zu sein", so Petrauschke. Denn Recker, der aus Erkelenz stammt und dort dem Brauchtum wie Karneval und Schützenwesen verbunden ist, freut sich auf den Kontakt mit den Meerbuschern, die in seinem Revier leben. Büderich-West wird von der Düsseldorfer Straße begrenzt und umfasst die Straßen rund um Necklenbroicher Straße, Eisenbrand, Hülsenbuschweg, Gartenstadt, Dülsweg oder Kanzlei. Ein paar Straßennamen kennt Recker schon, und ins Gespräch gekommen ist er auch schon. "Sind alle sehr polizeifreundlich hier", hat er festgestellt. Denn Landrat Petrauschke weiß: "Das Verhalten der Polizei gegenüber hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Oft ist kein Respekt mehr zu spüren." Das ist in Meerbusch im Allgemeinen und Büderich im Besonderen noch anders, so Recker. Es ist sein Job, das Gespräch zu suchen. "Da hat man nicht immer gleich ein Ergebnis, kann aber etwas einordnen."

Hauptkommissar Recker will im Moment jeden Tag mindestens eine Stunde zu Fuß unterwegs sein, um den Bezirk kennenzulernen. Am Sonntag ist er zum Beispiel im Dienst beim Sonnenblumensonntag, er will Kontakt mit Kindergärten, Schulen oder Seniorenheimen aufnehmen, um auch dort Ansprechpartner zu sein.

"Allzu viel kann ich im Moment noch nicht unterwegs sein, weil so viele Haftbefehle zugestellt werden müssen", erzählt er aus seinem Polizisten-Alltag. Das heißt, dass zum Beispiel ein Meerbuscher sein Knöllchen trotz Mahnung nicht bezahlt hat und nun einen Haftbefehl erhält, um Erzwingungshaft anzutreten. "Es kann sein, dass einer für ein Zehn-Euro-Knöllchen ins Gefängnis geht."

Kurt Koenemann, Chef der Meerbuscher Polizeiwache, ist besonders froh, dass der Posten des zweiten Büdericher Bezirksbeamten nach einem Jahr Vakanz wieder besetzt ist - ebenso wie Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die zur Vorstellung des neuen Beamten auch dazu gekommen war. Beide wissen, dass das Thema Sicherheit - zum Beispiel bei größeren Veranstaltungen - immer wichtiger wird. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Polizei sei hier entscheidend - und genau dort sind die Bezirksbeamten die Schnittstelle.

In der Polizeiwache arbeiten mit Kripo und Verkehrsdienst rund 60 Beamte, im gesamten Kreis sind mehr als 40 Bezirksbeamte im Einsatz. Ein Beamter ist dabei für rund 10.000 Bewohner zuständig und ist meistens allein unterwegs. Die Arbeitszeiten können sich die Bezirksbeamten selber einteilen. "Sie sollen auf jeden Fall auf der Straße unterwegs sein und müssen nicht in der Wache ihren Dienst tun", so Landrat Petrauschke.

(ak)
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