Meerbusch Neuer Orthopäde soll Schmerzen lindern

Meerbusch · Martin Bauer leitet ab sofort das "Department für Konservative Orthopädie und Schmerztherapie" am St.-Elisabeth-Hospital. Patienten mit chronischen Erkrankungen sollen dort zurück in den Alltag finden

 Zehn Betten stehen ab sofort in der neuen Abteilung im St.-Elisabeth-Hopspital für Patienten bereit. Leiter ist der Orthopäde Martin Bauer.

Zehn Betten stehen ab sofort in der neuen Abteilung im St.-Elisabeth-Hopspital für Patienten bereit. Leiter ist der Orthopäde Martin Bauer.

Foto: Ulli Dackweiler

In der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Rheumatologie im St.-Elisabeth-Krankenhaus gibt es eine Rückbesinnung. Stand bislang der operative Ansatz im Mittelpunkt der Behandlung von Patienten, geht es dort seit Mittwoch wieder konservativer zu - buchstäblich. Denn mit dem neu gegründeten "Department für Konservative Orthopädie und Schmerztherapie" wollen sich Mediziner verschiedener Abteilungen gemeinsam der Behandlung von chronischen Schmerzen möglichst ohne eine Operation widmen. Die Leitung hat Martin Bauer, Facharzt für Orthopädie. Er wechselte zum 1. April aus dem Maria-Hilf-Krankenhaus in Warstein in das Hospital in Lank.

Der 55-Jährige kommt gebürtig aus Heidelberg. Er studierte in München Medizin und absolvierte danach zahlreiche Weiterbildungen in den Bereiche Radiologie, Chirurgie und Orthopädie. Bauer arbeitete zuletzt als Chefarzt der Orthopädie in Warstein sowie als Orthopäde im Medizinischen Versorgungs-Zentrum in der Niederlassung Anröchte. In dieser Zeit baute er den Bereich der Konservativen Orthopädie auf und behandelte mit der Abteilung Schmerzmedizin Patienten mit Beschwerden am Bewegungsapparat.

Das Ziel des neuen Departments und damit Bauers Hauptaufgabe sei es, Operationen zu vermeiden und Schmerzen zu verhindern, berichtet Ottmar Köck, Geschäftsführer des Lanker Hospitals. "Dieser Bereich war bislang unterrepräsentiert", sagt er. Zehn Betten sind dafür zunächst vorgesehen. Bis auf 20 könnte die Abteilung ausgebaut werden. Vereint werden soll dort nicht nur die Operative und die Konservative Orthopädie, sondern auch die Schmerztherapie und -psychologie. Dafür wurde eine Schmerztherapeutin neu eingestellt. Beteiligen werden sich auch bereits in der Klinik beschäftigte Psychologen sowie internistische Rheumatologen, Physiotherapeuten, konservative und chirurgische Rheuma-Orthopäden.

Zum Angebot der Konservativen Orthopädie gehören die Behandlung der Arthrose großer und kleiner Gelenke sowie Beschwerdebildern im Bereich der Wirbelsäule und Bandscheibe einschließlich der Osteoporose. Zusammen mit der Schmerzpsychologie und -therapie soll den Patienten ein ganzheitliches Therapiekonzept angeboten werden, das sowohl Prävention als auch Behandlung beinhaltet. "Das geht aber nur, wenn sie mitarbeiten", sagt der neue Leitende Arzt Bauer. Er sieht die Patienten als "Teil des handelnden Teams" und betont: "Wir garantieren keine Schmerzfreiheit." Möglich werden soll "ein gutes Leben trotz Schmerzen". "Wir wollen den Patienten Mut zusprechen und ihnen Fähigkeiten beibringen, die ihnen vielleicht durch die Erkrankung abhanden gekommen sind", sagt Bauer. Das seien teils simple Dinge wie alleine den Müll rauszubringen oder soziale Kontakte aufrecht zu erhalten.

Auch in seiner Freizeit widmet sich der neue Facharzt dem Thema Orthopädie. Bauer ist Verbandsarzt des Deutschen Schützenbundes für die Sport- und Bogenschützen sowie Vorsitzender der Anti-Doping-Kommission. Während der Olympischen Spiele in Peking betreute er die Schützen, und auch bei den Spielen 2016 in Brasilien wird er als Mannschaftsarzt im Olympia-Camp sein.

(RP)
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