Meerbusch Neues Arbeitsschiff auf dem Rhein

Meerbusch · Johannes Nelles aus Meerbusch ist Kapitän auf der jetzt in Dienst gestellten "Quirinus"

 Johannes Nelles (63) aus Meerbusch ist Kapitän der "Quirinus".

Johannes Nelles (63) aus Meerbusch ist Kapitän der "Quirinus".

Foto: woi

Mit Trompetenklängen und einer Wasserfontäne aus einem Feuerlöschboot ging die Taufe des neuen Aufsichts- und Arbeitsschiffes auf dem Rhein einher. Monsignore Wilfried Korfmacher taufte den 20,23 Meter langen Doppelschrauber, dessen Äußeres an eine Fähre erinnert, auf den Namen "Quirinus". Das 1,1 Millionen Eure teure Boot steht im Dienst des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) und ersetzt nun die "Anger", die nach 46 Dienstjahren in der Neusser Außenstelle ausgemustert wird.

"Die ,Quirinus' wird auf der meistbefahrenen Binnenschifffahrtsstraße in Europa für Sicherheit sorgen", erklärte Birgitta Beul, Leiterin des Kölner WSA den Gästen. Ausgerüstet mit modernster Technik, darunter einem Bildschirm, der auf Fingerberührung reagiert, kontrolliert das Boot auf dem 30 Kilometer langen Rheinabschnitt zwischen Duisburg-Bockum und Dormagen-Zons die Schleusen und Brücken, Uferböschungen, Schifffahrtszeichen und schwimmenden Anlagen. Es peilt das Gewässerbett und dient als Einsatzzentrale bei größeren Havarien.

Erster Mann an Bord der "Quirinus" ist ein Meerbuscher: Johannes Nelles. Der 63-Jährige lenkt seit 19 Jahren Schiffe auf dem Rhein. Angefangen hatte er als Wasserbauer. "Dann hieß es: ,Wir brauchen einen Schiffsführer'", erzählt er. Also machte er sein Kapitänspatent. Auch auf der "Anger" steht Nelles noch nach wie vor am Steuer. "Wir brauchen sie noch, weil die Messanlage auf der ,Quirinus' noch nicht vollständig installiert ist", erklärt er.

"Bis zu 600 Schiffe fahren jeden Tag den Rhein entlang", berichtete Michael Heinz, Dezernatsleiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. "Sie alle erwarten eine sichere Sohle frei von Untiefen und verlässliche Schifffahrtszeichen." Reiner Breuer, stellvertretender Neusser Bürgermeister, versprach, sich dafür einzusetzen, dass mehr Güterverkehr auf Schiffe und damit auf die Wasserstraße Rhein verlegt wird. Die "Quirinius" ist das erste von drei neuen Schiffen des Kölner Wasser- und Schifffahrtsamtes, die alle aus der Werft Hermann Barthel an der Elbe stammen. Mit 20 Stundenkilometer in der Spitze sind sie fast doppelt so schnell wie die "Anger". Heinz: "Damit können wir schneller an Unfallstellen sein."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort