Meerbusch Neues Zuhause in Meerbusch gefunden

Meerbusch · Emmanuelle Minuth ist von Lyon ins Rheinland gezogen. Ihre Familie hat sich in Strümp eingelebt und genießt das Kulturleben und ihre kleine Oase. Gesprochen wird deutsch und französisch.

 In den Ferien geht es in den Urlaub nach Frankreich: Emmanuelle Minuth fühlt sich mit ihrer Familie in der Wahlheimat Meerbusch sehr wohl.

In den Ferien geht es in den Urlaub nach Frankreich: Emmanuelle Minuth fühlt sich mit ihrer Familie in der Wahlheimat Meerbusch sehr wohl.

Foto: h.-J. Bauer

Die Tour de France war immer ein Highlight. "Ich freue mich sehr, dass sie jetzt auch in Meerbusch Geschichte schreibt", sagt Emmanuelle Minuth. Sie ist der Liebe wegen nach Deutschland gekommen und lebt seit mittlerweile 14 Jahren in Strümp. Zu der Familie gehören neben dem Ehemann drei Mädchen und zwei Jungen zwischen sieben und 16 Jahren.

Emmanuelle Minuth selbst ist 1972 in Lyon geboren, dort zur Schule und auch zur Universität gegangen, um Volkswirtschaft zu studieren. Im Anschluss beim Auswärtsstudium in den USA lernte sie ihren Mann kennen: "Als er zurück nach Deutschland musste, bin ich mitgegangen. Das war 1995."

Und Deutschland war Düsseldorf, die Heimat ihres Mannes. "Die Stadt ist so schön geworden", schwärmt Emmanuelle Minuth, die in den ersten Jahren unter anderem bei einem japanischen Unternehmen und der Kö gearbeitet hat. Erst damals lernte sie die deutsche Sprache kennen und sprechen: "In der Schule in Lyon hatte ich nur einige wenige Begriffe gelernt. Hier war es dann 'learning by doing'." Heute ist es selbstverständlich, dass zuhause Deutsch und Französisch gesprochen wird: "Und die Kinder sind zweisprachig aufgewachsen." Ihretwegen wohnen die Minuths in Strümp: "Wir wollten ins Grüne." Dabei war Meerbusch bei der Wohnungssuche gar nicht in der engeren Wahl: "Aber dann haben wir diese kleine Oase am Rande der Stadt gefunden und sind hier sehr glücklich. Meerbusch ist unser Zuhause."

Der St. Franziskus Kindergarten und die Martinus-Schule waren die ersten Stationen der Kinder. Heute besuchen die Gymnasiasten eine Schule in Kaiserswerth: "Die Fährverbindung über den Rhein ist ein großer Luxus." Emmanuelle Minuth weiß außerdem das kulturelle Angebot einerseits in Düsseldorf und andererseits in Meerbusch zu schätzen. Die Familie besucht an ihrem Wohnort Konzerte und auch Ausstellungen.

Vier der Kinder haben in der Städtischen Musikschule unterschiedliche Instrumente gelernt, gehören mehreren Sportvereinen an und suchen sich in der Stadtbibliothek in Büderich die jeweils passende Lektüre aus. Mit Freunden, die in Meerbusch leben, geht es auch mal zum Essen ins "Haus Meer": "Dann genießen wir die französische Küche bei Olivier. Aber wir lieben auch die köstlichen Kuchen von Lucille Barré." Beim Einkauf im Alltag vermisst die Französin mit zwei Staatsbürgerschaften nichts: "Alle Spezialitäten sind irgendwo zu bekommen."

Dass im Rheinland viele Franzosen leben, ist für Emmanuelle Minuth leicht zu erklären: "Die Rheinländer sind sehr offen, mit ihnen zu kommunizieren ist kein Problem, und es werden schnell Kontakte geknüpft." So ist ihrer Meinung nach auch der große Erfolg der Freundschaft mit den Bretonen in Fouesnant zu erklären: "Die Rhein-Region ist sehr frankophil." Trotz ihrer anfänglich mangelnden Deutschkenntnisse gab es nie Verständigungsprobleme: "Mit einem Gemisch aus Französisch, Englisch und Deutsch hat es immer geklappt."

Allerdings sei es ein Glücksfall, in eine Familie zu kommen, in der man willkommen ist: "Wir haben uns stets problemlos verständigt." In den Sommerferien geht es mit der großen Familie - sie selbst ist ein Einzelkind - ans Meer in ihrer Heimat, und von Zeit zu Zeit kommt die französische Familie auch nach Meerbusch.

(RP)
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