Meerbusch Nur noch eine katholische Grundschule in der Stadt

Meerbusch · Schulausschuss: Der neue Grundschulverbund in Osterath soll städtisch werden und einen Bekenntniszweig erhalten

Ab dem Schuljahr 2016/17 wird die städtisch-katholische Mauritiusschule in Büderich wahrscheinlich die einzige Bekenntnis-Grundschule in Meerbusch sein. Der bereits beschlossene Grundschulverbund in Osterath aus katholischer Barbara-Gerretz-Schule und städtischer Erwin-Heerich-Schule soll als Hauptstandort städtisch sein und einen katholischen Bekenntniszweig erhalten. So beschloss es gestern der Schulausschuss mit den Stimmen von CDU, SPD, Grünen, FDP und Die Linke/Piratenpartei; dagegen stimmten nur die Vertreterin der UWG und CDU-Ratsherr Hans-Werner Schoenauer. Endgültig entscheidet der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 25. Juni.

Andreas Harms (CDU) erklärte, dass praktische Erwägungen mit eine Rolle spielten. "Wenn der Hauptstandort nicht-konfessionell ist, eröffnen wir uns mehr Möglichkeiten." Hintergrund: In NRW fehlen aktuell Hunderte Rektoren; um Leiter einer katholischen Bekenntnisschule zu werden, müsste der Kandidat katholisch sein. Barbara Blättermann (UWG) fand das Argument nicht stichhaltig. "Es ist sicher möglich, auch für eine Bekenntnisschule eine katholische Schulleitung zu finden."

Ferdinand Sonnen, Schulleiter der Barbara-Gerretz-Schule, bedauerte die Entscheidung der Politiker. "Es ist schade, dass es keine katholische Grundschule mehr geben wird." Er habe mit der Entscheidung gerechnet. "Allerdings ist es gut, dass der Grundschulverbund einen katholischen Zweig bekommen wird." Auf den neuen Schulleiter warte eine Herausforderung: "Es sind zwei Kollegien, zwei Elternschaften und letztlich zwei Schulen mit eigenem, starken Profil zusammenzuführen."

Der neue Grundschulverbund, der zum 1. August 2016 im Gebäude der jetzigen Hauptschule seinen Betrieb aufnehmen wird, soll nach dem Willen des Schulausschusses dreizügig werden; zwei Klassen sollen auf den städtischen Zweig, einer auf den katholischen Zweig entfallen.

Ob die Bezirksregierung Düsseldorf tatsächlich einen dreizügigen Betrieb genehmigt, ist allerdings unsicher. "Die Zahlen geben das eher nicht her", erklärte Schulrat Alois Mayer gestern den Schulpolitikern. "Wenn's nicht genehmigt wird, ist das kein Beinbruch", erläuterte Meerbuschs Schuldezernent Frank Maatz. Mayer bestätigte: "Gehen die Schülerzahlen nach oben, kann die Zügigkeit auch nachträglich geändert werden."

Wegen sinkender Schülerzahlen hatte der Stadtrat beschlossen, die jeweils einzügige katholische Barbara-Gerretz-Grundschule (aktuell 131 Schüler) und die städtische Erwin-Heerich-Schule (125 Schüler) zu einem Grundschulverbund im Hauptschulgebäude am Wienenweg in Bovert zusammenzuführen. Im Osterather Ortskern bleibt die dreizügige städtische Eichendorff-Schule erhalten.

(mrö)
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