Meerbusch Oststraße: Raus aus der grauen Tristesse

Meerbusch · Der Bauausschuss hat die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zur Wiederbegrünung der Oststraße in Büderich zu erarbeiten. Damit greifen die Politiker den langjährigen Wunsch der Anlieger nach einer Verschönerung ihrer Straße auf

 Die Oststraße in Büderich. Bis in die 60er Jahre säumten Bäume die Straße. Jetzt prüft die Verwaltung, ob sie nachpflanzen kann.

Die Oststraße in Büderich. Bis in die 60er Jahre säumten Bäume die Straße. Jetzt prüft die Verwaltung, ob sie nachpflanzen kann.

Foto: Martin Röse

Die Oststraße soll schöner werden - darüber waren sich die Politiker im Bauausschuss einig und beauftragten die Verwaltung, zu prüfen, welche Varianten der Wiederbegrünung möglich sind. Durch die Verschönerung soll die Straße auch optisch mit dem Deutschen Eck verbunden werden. Anwohner und Einzelhändler beklagen seit Jahren die Tristesse der Einkaufsstraße. Die Verwaltung verspricht, in einer der nächsten Ausschusssitzungen, mehrere Varianten zur Diskussion zu stellen.

Vor allem die Einzelhändler ärgern sich über die mangelnde Attraktivität der Oststraße, die in den 60er Jahren noch großzügig bepflanzt war. Verkehrstechnische Änderungen, etwa die Erschließung des Böhler-Geländes, führten jedoch dazu, dass die Bäume am Straßenrand gefällt werden mussten. "Jetzt wirkt der Bürgersteig viel zu breit und kahl", sagt Birgit Tosch, Inhaberin der "Heißmangel-Stube". "Hier sollte jetzt etwas passieren." Zwar laufe ihr Betrieb seit Jahren zufriedenstellend, doch sei die fehlende Attraktivität der Straße ein Hauptgrund für viele Leerstände. Eine Möglichkeit zur Verschönerung seien neue Bäume am Straßenrand.

"Ich könnte mir durchaus eine Art Allee vorstellen", sagt Tosch. Direkt nebenan arbeitet Elke Vieten in ihrem Friseursalon, schon seit 40 Jahren. Sie hat den optischen Wandel der Oststraße im Laufe der Zeit beobachtet und ist unzufrieden mit dem Status quo. "Der Anblick ist furchtbar", meint sie.

"Als Passant hat man überhaupt keine Lust mehr, hier entlangzuschlendern und einen Einkaufsbummel zu machen. Auch die Gastronomie hat hier keine attraktiven Voraussetzungen, was gerade im Sommer sehr schade ist." Deshalb engagiert sich Vieten bereits seit sieben Jahren für eine grünere Oststraße - bislang ohne Erfolg. "Die Anwohner müssen diesen Wunsch geschlossen mittragen", sagt sie. "Das war leider bisher nicht der Fall." Aber Ideen hat sie trotzdem, abgeschaut aus anderen Städten. Bäume müssten es nicht unbedingt sein. "Sonst gibt es vielleicht Probleme mit den Parkplätzen", so Vieten. Bunt bepflanzte Blumenkübel an den Straßenlaternen könnten allerdings einen platzsparenden, kostengünstigen, aber auch optisch gewichtigen Unterschied machen. Das hieße aber auch, dass die Anlieger sich um die Pflege kümmern und "Verantwortung übernehmen müssen."

Aktuell prüft die Verwaltung, welche Form der Begrünung vor Ort möglich ist. "Dafür müssen wir zunächst die Beschaffenheit der Versorgungsleitungen untersuchen", sagt Matthias Unzeitig vom Fachbereich Straßen und Kanäle. "Erst dann können wir ein Konzept erstellen." Angesichts des naheliegenden Wohnbauprojektes Areal-Böhler II, wo 157 neue Wohneinheiten entstehen sollen, sei es jedoch notwendig, die Radwege zu erhalten und weiterhin öffentliche Parkplätze für die Geschäfte zu gewährleisten. "Daher wäre eine Allee schwierig, aber nicht grundsätzlich undenkbar", so Unzeitig. "Wir werden alle Alternativen abwägen, aber das braucht seine Zeit."

(RP)
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