Meerbusch Pfusch beim Straßenbau

Düsseldorf · Bei der 2,7 Millionen Euro teuren Sanierung der Landstraße 137 sind Fehler gemacht worden. Der erste Teil muss nun nachgebessert werden. Die anderen Arbeiten gehen zügig weiter. Der Zeitplan ist nicht in Gefahr.

Jetzt ist es offiziell: Bei den Arbeiten am ersten Teil der frisch sanierten Landstraße in Büderich im Abschnitt zwischen Teehäuschen und Hindenburgstraße ist gepfuscht worden. Was die Autofahrer gleich nach Freigabe der Strecke mit bloßem Auge erkannt haben, räumen nun auch die Fachleute ein. "Es gibt Abweichungen von der Baunorm", sagt Projektleiter Christoph Angenendt von Straßen NRW. Beim Befahren der Asphaltdecke spürt selbst der unsensible Lenker die wellenförmige Streckenführung. Auch die Linienführung des Bordsteins wirkt wie im Zick-Zack-Kurs. Sofort nach Eröffnung des sanierten Straßenabschnitts hatten Fachleute noch von einem zulässigen und notwendigen Vertikal- und Horizontalgefälle zum Ablaufen des Regenwassers in die Kanalisation gesprochen. Jetzt die Meinungsänderung: "Die Fehlerbehebung erfolgt parallel zum Fortgang der Sanierung. Wie wir das in Auftrag geben, müssen wir noch besprechen", sagt Angenendt. Insgesamt erneuert Straßen NRW für rund 2,7 Millionen Euro bis Juni 2011 den 3, 5 Kilometer langen Verkehrsweg zwischen Teehäuschen und Marienburger Straße. Die Finanzierung übernimmt der Bund.

Eine Verzögerung sei wegen der Nachbesserungen nicht zu erwarten, berichtet Angenendt. Die bauausführende Firma sei im Zeitplan. Er rechne damit, dass dies auch so bleibe. Schließlich könnten in Zukunft größere Abschnitte in Angriff genommen werden.

"Dann wird die Baustelle als Einbahnstrecke mit Fahrtrichtung Osterath eingerichtet und die Autos in Fahrtrichtung Düsseldorf umgeleitet", informiert der zuständige Projektleier. Dass die Bauarbeiten zu Staus führen, will er nicht wegdiskutieren. Im Ergebnis sei er mit der Abwicklung des Berufsverkehrs in den Morgen- und Abendstunden aber durchaus zufrieden.

Gar nicht zufrieden ist allerdings Christian Staudinger-Napp. Der Anwohner der Blumenstraße ist empört über das Verhalten von Polizei und Stadtverwaltung. Die Behördenvertreter seien noch nicht einmal bereit, sich die Lage vor Ort anzuschauen. Autofahrer suchten über die Blumenstraße die Abkürzung zur Necklenbroicher Straße oder zum Dülsweg. Während der Bauphase ist die Abpollerung zur Moerser Straße sogar entfernt worden, beklagt Staudinger-Napp. Es werde gehupt, gedrängelt und geschimpft, beschreibt der Mitbegründer der Wählergemeinschaft Mehr Meerbusch die tägliche Szenerie. "Die Pkw und sogar Lkw jagen hier durch und fahren über den Bürgersteig", sagt er. Und die Behörden gingen auf Tauchstation. "Bei meinem Anruf bei der Polizei hatte ich den Eindruck, ich wäre mit der CDU-Geschäftsstelle verbunden", sagt Staudinger-Napp. Der Beamte habe ihn gefragt, "was haben Sie eigentlich gegen Herrn Spindler" (Bürgermeister).

(RP)
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