Meerbusch Ratsherren fordern neues Autobahnkreuz

Meerbusch · CDU und Die Aktiven fordern, dass Krefeld seine Verkehrsprobleme im Hafen selbst regelt - die Anschlussstelle Oppum solle zum Autobahnkreuz ausgebaut werden. Die Aktiven haben eine Einwendung für den Erörterungstermin verfasst.

 Der Streit um Krefelds Verkehrsprobleme geht weiter.

Der Streit um Krefelds Verkehrsprobleme geht weiter.

Foto: dpa, Oliver Berg

Im Streit um eine Autobahnanbindung des Krefelder Hafens macht die Meerbuscher Politik Druck auf die Nachbarstadt. CDU-Fraktionschef Werner Damblon fordert, dass Krefeld den Hafen über die Anschlussstelle Oppum an die A 57 anbindet. Die Aktiven-Ratsherren Christian Staudinger-Napp und Wolfgang Müller gehen jetzt sogar einen Schritt weiter. Für den Erörterungstermin zum Ausbau der A 57 am 19. April in Krefeld-Linn haben sie eine Einwendung verfasst und regen an, den Hafenverkehr allein durch Krefeld zu leiten - vom Kreisverkehr Fegeteschstraße nördlich des Latumer Bruchs direkt angrenzend an den Linner Golfplatz bis zur Anschlussstelle Oppum. In Oppum solle für diesen Zweck ein Autobahnkreuz entstehen.

Die beiden Aktive-Ratsherren greifen damit eine alte Planung auf: Einst war beabsichtigt, die A 524, die derzeit nur vom Duisburger Süden bis zur A 3 führt, in westliche Richtung bis einem zu bauenden Autobahnkreuz Oppum fortzuführen. Auf der Trasse der jetzigen B 288 sollte bei Mündelheim ein Schlenker gemacht werden, südlich von Uerdingen sollte der Rhein gequert werden, am Krefelder Hafen vorbei zur Autobahn 57 bei Oppum. Es wäre immer noch eine Lösung für die Verkehrsproblematik im Krefelder Hafen.

Wörtlich heißt es in der von Christian Staudinger-Napp verfassten Einwendung: "Wenn die Anschlussstelle Oppum der A57 als Autobahnkreuz ausgebaut wird, ist die Möglichkeit geschaffen, von dort aus zu einem späteren Zeitpunkt eine Verbindungsstraße zum Krefelder Hafen zu bauen, die durch unbebautes oder nur schwach besiedeltes Gebiet führt. Dadurch wäre das Ziel einer störungsarmen Führung des Schwerverkehrs vom und zum Hafen realisierbar. Nach einem erfolgten Ausbau der A 57 ohne ein Autobahnkreuz an der Anschlussstelle Oppum ist der Anschluss einer derartigen Straßenverbindung an die Autobahn nicht mehr möglich." Ein ähnliches Ziel verfolgen auch Lank-Latumer Bürger der Initiative "Bümeno" (siehe Text rechts).

Der Streit um die Südanbindung schwelt zwischen den Nachbarstädten seit Jahren. Jetzt wird es ernst: Schon am 13. April treffen sich die Fraktionen des Regionalrats zu Klausurtagungen, im Juni soll eine Entscheidung über den Regionalplan fallen. Darin könnte auch die Südanbindung des Krefelder Hafens über Meerbuscher Stadtgebiet bis Raststätte Geismühle festgeschrieben werden. Zwar steht dem laut Umweltgutachten die Population von Kammmolch und der Schmetterlingsart Ameisenbläuling im Weg (wir berichteten) - Meerbusch befürchtet aber, dass Krefeld über Gegengutachten dennoch einen Bau der Straße erreicht. Christian Staudinger-Napp glaubt mittlerweile, dass Landesinteressen überwiegen. Meerbusch sei von der Landesregierung "verraten und verkauft worden". Dass die Stadt über die Südanbindungspläne nicht informiert wurde, hat Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage unserer Redaktion zuletzt bestätigt und mitgeteilt, dass Meerbusch nun an Regionalratssitzungen teilnehmen dürfe.

Die Krefelder FDP-Stadtratsfraktion hat unterdessen gestern gefordert, dass die Stadt Krefeld zum Bundesverkehrswegeplan Stellung zur Hafenfrage nimmt. Die Südanbindung solle gefordert werden, schrieb FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann.

(RP)
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