Meerbusch Realschule: Bei Mobbing aufklären statt verharmlosen

Meerbusch · Die Realschule Osterath will dem Phänomen des "Cybermobbing" offensiv entgegentreten.

 Etwas plakativ – aber immer mehr Jugendliche fühlen sich im Internet oder per Handy gemobbt.

Etwas plakativ – aber immer mehr Jugendliche fühlen sich im Internet oder per Handy gemobbt.

Foto: Franz-Heinrich (jun) Busch

Fälle, in denen Mitschüler bloßgestellt, eingeschüchtert oder der Lächerlichkeit preisgegeben werden, gibt es zur Genüge. Wenn diese Anfeindungen nun aber auch noch über Handys, Apps, Internetforen oder soziale Netzwerke "multimedial vervielfältigt" werden, erreichen sie eine völlig neue Dimension. "Ich denke, das Phänomen ist viel zu lange verharmlost oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen worden", sagt Burkhard Wahner, Rektor der Realschule Osterath. Leider seien Eltern auch oftmals ahnungslos, was ihre Kinder im Netz so treiben, so Wahner weiter.

Das Ziel der Realschule ist jetzt, das Problem, das neudeutsch als "Cybermobbing" bezeichnet wird, offensiv ins Bewusstsein der Schüler und Eltern zu rücken und — wenn möglich — Wege aus dem gefährlichen Teufelskreis aufzuzeigen.

"Ansetzen wollen wir schon in der Altersgruppe der Neun- bis Zwölfjährigen aus den Klassen fünf bis sieben", sagt Schulsozialarbeiterin Roswitha Ostwald, die die Initiative an der Realschule begleitet. "Wir wollen aufklären und vorbeugen." Insgesamt sollen im ersten Schritt über 300 Schülerinnen und Schüler durch die Initiative erreicht werden.

Den Anfang macht am kommenden Donnerstag, 13. Februar, ein Gastspiel der Kölner Theatergruppe "Comic On!", deren Auftritt die Bürgerstiftung "Wir für Meerbusch" finanziert. Präsentiert wird das Stück "r@usgemobbt.de". Die kurzweilige, jugendgerechte Inszenierung zeigt einfühlsam und dennoch drastisch, was Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen anrichten kann.

Anschließend wird es die Gelegenheit zur Diskussion mit den pädagogisch geschulten Schauspielern geben. Die Schüler können Fragen stellen und über eigene Erfahrungen sprechen.

Im Unterricht wird das Thema schließlich aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchtet. "Zusätzlich planen wir einen eigenen Info-Abend, der die Eltern aufklären, sensibilisieren und ihnen Hilfestellungen geben soll", so Burkhard Wahner.

Darüber hinaus plant die Realschule präventive Angebote des polizeilichen Jugendschutzes zu nutzen.

(RP)
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