Serie Meerbuscher Grundschulen (4) Regelklasse oder Montessori? Beides!
Meerbusch · Die Brüder-Grimm-Schule in Büderich bietet in sechs der zwölf Klassen Unterricht nach dem Lernkonzept der italienischen Pädagogin Maria Montessori an. Um die Selbstständigkeit weiter zu fördern, gibt es zudem auch ein Schülerparlament
Die Brüder-Grimm-Schule, benannt nach den weltbekannten Märchenerzählern, liegt im Herzen von Büderich an der Büdericher Allee. Das Schulgebäude wurde 1957 als evangelische Volksschule errichtet und 1990 erweitert. Als die Nachmittagsbetreuung eingeführt wurde, wurden zusätzlich leuchtend gelbe Container aufgestellt. Derzeit besuchen rund 300 Schüler die Büdericher Grundschule und werden von 18 Lehrern in zwölf Klassen unterrichtet.
Hinzu kommt noch eine Sonderpädagogin, die seit Anfang des Jahres das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen unterstützt. "Diesen Bereich wollen wir ausbauen", sagt Schulleiterin Stephanie Pieper. Im Offenen Ganztag werden 140 Kinder betreut, weitere 80 Kinder bleiben bis 14 Uhr.
Das Besondere an der Brüder-Grimm-Schule: Nur sechs Klassen sind Regelklassen. Die anderen sechs Klassen sind Montessori-Klassen, in denen die Freiarbeit nach dem Konzept der italienischen Pädagogin Maria Montessori ein bestimmendes Element ist. Außerdem werden die Montessoriklassen jahrgangsübergreifend geführt. Das bedeutet, dass in jeder Klasse Kinder aus allen vier Jahrgangsstufen gemeinsam unterrichtet werden und sich gegenseitig helfen können. "Wir wollen die Kinder zur Selbstständigkeit erziehen", erläutert die Schulleiterin das grundsätzliche Prinzip der Schule.
Daher gibt es an der Büdericher Grundschule auch ein Schülerparlament, das einmal in der Woche tagt. Dort diskutieren die Schülersprecher aller Klassen unter der Moderation der Schulleiterin über Dinge, die das Leben an der Schule betreffen. Ein Thema war etwa die Auswahl der Gemälde an der Wand des Pausenraums. Auch strittig ist etwa, wer sich um die überquellenden Mülleimer im Toilettenraum kümmert. "Das Schülerparlament ist ein Mini-Modell für gelebte Demokratie", sagt Pieper. Es habe sich gut bewährt.
Die Schule bietet seit 1986 "Französisch in der Grundschule" an und hat einen regen Austausch mit der Partnerschule École de Kerourgué aus Fouesnant. "Leider wurde uns in diesem Schuljahr kein Lehrer aus Frankreich zugeteilt", bedauert Pieper. Der Bedarf sei größer als die Anzahl der Lehrer. Die Schule wird von einem engagierten Förderverein unterstützt, dessen nächstes Projekt ein Niedrigseilgarten für den Pausenhof ist. Dort können sich die Kinder austoben.