Meerbusch Schlechtes Wetter sorgt für Ernteausfall

Meerbusch · Durch den sehr verregneten Sommer haben die Landwirte in Meerbusch mindestens 15 bis 20 Prozent an finanziellen Einbußen. Vor allem Gemüse und Kartoffeln sind stark betroffen, teilweise auch Getreide

 Umgeknicktes, zu nasses Getreide, verfaultes Gemüse: Laut Ortslandwirt Wilhelm Paschertz liegen die Einbußen dieses Jahr bei mindestens 15 bis 20 Prozent. Vor allem die Qualitätsverluste machen den Landwirten zu schaffen.

Umgeknicktes, zu nasses Getreide, verfaultes Gemüse: Laut Ortslandwirt Wilhelm Paschertz liegen die Einbußen dieses Jahr bei mindestens 15 bis 20 Prozent. Vor allem die Qualitätsverluste machen den Landwirten zu schaffen.

Foto: Hüskes

Die Sorgen der Landwirte haben sich in weiten Teilen bestätigt: Der verregnete Sommer hat zu zahlreichen erheblichen Einbußen bei der Ernte geführt. Weizen etwa musste zu nass geerntet werden, keimte teilweise. Gemüse und Kartoffeln erwischte es noch schlimmer. Über weite Strecken verfaulten etwa Blumenkohl, Eissalat, Chinakohl und Kartoffeln auf den Feldern.

"Das nasse Wetter hat für schlimme Schäden, teilweise sogar Totalausfällen bei Gemüse und Kartoffeln gesorgt", sagt Ortslandwirt Wilhelm Paschertz vom Függershof, der selbst 15 Hektar Blumenkohl häckseln musste. Das sind in etwa 300 000 Blumenkohlpflanzen und somit ein Verlust von rund 90 000 Euro. "Im Schnitt sind dieses Jahr in Meerbusch rund 15 bis 20 Prozent der Gemüse- und Kartoffelernte auf den Feldern verfault", zieht Paschertz eine Zwischenbilanz. Das übrige Gemüse, das geerntet werden konnte, hat zum Teil wesentliche Qualitätsverluste erlitten und konnte nur an einen Futtermittelbetrieb oder an eine Biogasanlage verkauft werden.

"Die finanziellen Einbußen der Landwirte liegen dieses Jahr bei mindestens 15 bis 20 Prozent", sagt der Ortslandwirt. Denn neben den Qualitätsverlusten spielen vor allem der höhere Energieverbrauch und der höhere Zeitaufwand eine große Rolle. "Das Getreide etwa musste zu feucht geerntet werden, was zum einen mehr Sprit für den Mähdrescher bedeutet. Zum anderen musste es wegen der Feuchtigkeit aufwendig in Lagerhallen getrocknet werden, bevor es verkauft werden konnte", sagt Paschertz.

Einer, den es dabei recht schlimm erwischt hat, ist Landwirt Stefan Deussen. "Die Hälfte des Weizens konnte ich trocken einfahren, der Rest musste getrocknet werden und keimte bereits teilweise", berichtet der Landwirt, der seine Einbußen auf rund 25 Prozent schätzt. Das Problem sei vor allem der Pfingststurm gewesen, der das Getreide umgeknickt hatte, so dass es nahe über dem Boden hing, somit schlechter trocknete und keimte.

Während der Marktpreis von Getreide noch relativ konstant geblieben ist, stiegen die Preise für gewisse Gemüsesorten zwischenzeitlich merklich an. "Zudem waren sie auch nicht so lange haltbar wie gewohnt", erläutert Paschertz. "Dies sei aber nicht alleine auf den Regen zu schieben, auch sei der August zu kalt gewesen, so dass Gemüse langsamer gewachsen ist. Dennoch malt Paschertz nicht schwarz. "Unsere ,Hauptwerkstatt' ist nunmal draußen. Und wenn wir einen besonders heißen Sommer haben, vertrocknet uns stattdessen 15 Prozent der Ernte", sagt der Ortslandwirt, der hofft, "dass die nächsten Gemüseernten besser sind". Denn verschiedene Gemüsesorten werden wöchentlich nachgepflanzt und noch bis November geerntet. Dies gelte aber nicht für Kartoffeln. Sie werden nur einmal jährlich gepflanzt und waren durch den Regen in großen Teilen mit Pilz befallen und verfaulten in der Erde. "Sie konten in großen Mengen nur noch entsorgt werden", sagt Paschertz.

(RP)
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