Das Wochenende Schön und zerbrechlich
Meerbusch · Bürger öffnen ihre Vitrinen für eine Glaskunst-Ausstellung im Küsterhaus
Im 13. Jahrhundert wurde auf der italienischen Insel Murano das Geheimnis der Glasherstellung streng gehütet. Erst fünf Jahrhunderte später brach die Vormachtstellung: Vor allem in Deutschland waren Künstler damit beschäftigt, barockes Schnittglas zu verarbeiten. Wie sich das Kunsthandwerk im Laufe der Zeit entwickelt hat, ist jetzt unter dem Titel "Vorsicht Glas! - Zerbrechliche Schönheiten aus Vitrinen Meerbuschs und Umgebung" im Alten Küsterhaus in Büderich, Düsseldorfer Straße 6, zu sehen. Vernissage ist am kommenden Samstag um 15 Uhr.
Die kleinen und großen Glas-Objekte beweisen, wie viele Bürger aus Meerbusch und der Region ihre Schätze der Küsterhaus-Organisatorin Inge Sternemann anvertraut haben. "Es ist ziemlich aufwendig, alle ihrer Bedeutung gemäß zu präsentieren", sagt sie. Ohnehin kann jeder Besucher seinen Favoriten schließlich selbst wählen. Vielleicht wird es "Lord Buddha" aus Murano-Glas oder doch der bunte Borowski-Vogel? Vielleicht aber auch die Krüge aus Jerusalem, die aus der Biedermeierzeit stammenden Sekt- und Weingläser oder die Tintenfässer samt Federhalter aus der Glashütte Lauscha in Thüringen? In der Ausstellung lässt sich die Vielfalt der Glaskunst bestaunen.
Römische Gläser aus dem vierten Jahrhundert - mit dünner Lehmschicht bedeckt - sind die ältesten Objekte der Ausstellung. Der Entstehungszeitpunkt des mit Gold verzierten Bowle-Behälters wird auf das Jahr 1850 geschätzt. Der Behälter ist aus dem Bestand der Meerbuscherin Christel Rieksmeier, deren Gegenstände zum Teil käuflich zu erwerben sind.
Künstler Reimund Franke bietet ebenfalls Glaskunst-Objekte zum Kauf an und präsentiert drei 210x75 Zentimeter große Entwürfe zu den Apostel-Fenstern, die er 2006 in der St.-Alexius-Kirche in Aachen realisierte. Weitere religiöse Themen wie die Verkündigung hat der Krefelder Glasmaler Josef Strater farbig in Szene gesetzt. Ina Helffenstein wird die Ausstellung eröffnen. Von ihr sind plastische Objekte zu sehen, die Helffenstein aus geschmolzenem Glas in der Pâte de Verre-Technik erstellt hat.
Bis zum 4. April sind die zerbrechlichen Schönheiten verschiedener Zeitepochen zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung samstags zwischen 15 und 17 Uhr und sonntags zwischen 11 und 15 Uhr.
