Meerbusch Sommer - Hochsaison für Fahrraddiebe

Meerbusch · Im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichnet die Polizei in Meerbusch 115 Fahrraddiebstähle. Auch wenn die Zahl der gestohlenen Räder damit auf Vorjahresniveau liegt, raten die Beamten, den eigenen Drahtesel codieren zu lassen

Die Polizei warnt die Meerbuscher vor Fahrraddieben, die insbesondere in der Zeit der Sommerferien Hochsaison haben. "Wir verzeichnen in diesen Wochen einen Anstieg der Diebstahlszahlen", sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichnete die Polizei in Meerbusch 115 Fahrraddiebstähle. Eine besondere Zielgruppe nähmen die Diebe nicht ins Visier, so die Polizeisprecherin. Auch bei der Auswahl ihrer Beute seien sie nicht wählerisch. Gestohlen werde alles, was auf öffentlichen Plätzen abgestellt und nicht ausreichend gesichert ist.

Im vergangenen Jahr wurden 292 gestohlene Fahrräder angezeigt, im Vergleich zu 2012 (305 Anzeigen) eine ungefähr gleichbleibende Quote. "Die Grauziffer der Diebstähle wird jedoch sicherlich um einiges höher sein", sagt Dässel. "Viele Bürger glauben nicht, dass die Anzeige hilfreich sein kann und geben einfach frustriert auf." Die Aufklärungsquote liegt in diesem Jahr bei 5,2 Prozent - gegenüber 7,8 Prozent in 2013. Sechs der 115 Diebstähle im ersten Halbjahr wurden aufgeklärt.

Die Fahrraddiebe suchen sich ihre Beute meist an öffentlichen Plätzen, überall dort, wo viele Drahtesel geparkt sind und wo sie unter vielen Passanten unauffällig vorgehen können. Haltestellen, Marktplätze oder Fußgängerzonen seien bevorzugte Tatorte. "Gerade in der Sommerzeit sind viele Menschen draußen unterwegs", sagt Dässel. "Umso mehr Auswahl haben die Diebe bei den Fahrrädern." Die Polizeisprecherin rät: "Auch wenn das Rad nur für wenige Minuten irgendwo abgestellt wird, muss es ausreichend gesichert werden", so Dässel. Ein hochwertiges Fahrradschloss könne den Dieb zur Verzweiflung treiben. Panzer- und Bügelschlösser seien mit herkömmlichem Werkzeug oder reiner Körperkraft nicht zu knacken. Für die Frage nach dem Preis für ein solches Schloss hat die Polizeisprecherin eine Faustregel parat: "Rund zehn Prozent des Kaufpreises, der für das Fahrrad bezahlt wurde, sind angemessen."

Auch der Ort, an dem der Drahtesel abgeschlossen wird, sollte mit Bedacht gewählt werden. "Man sollte sein Rad nur an festen Gegenständen anketten", so Dässel, "etwa am Ampelmast, der Laterne oder an fixierten Fahrradständern." Das gelte selbst im Keller eines Mehrfamilienhauses. Auch dort habe die Polizei in der Vergangenheit oft Diebstähle registriert. "Wenn man die Räder einfach im Keller stehenlässt, kann es durchaus vorkommen, dass plötzlich eines fehlt", so Dässel.

Ein Anstieg der Diebstähle sei nicht zu beobachten: Die aktuelle Halbjahresbilanz liegt knapp unter Vorjahresniveau (126 Fälle). Sollte es zum Diebstahl kommen, empfiehlt die Polizei, auf die Anzeige zu vertrauen. "Nur dann können die Kollegen eine Fahndung einleiten, Schwerpunktkontrollen bei verdächtigen Personen durchführen oder die Rahmennummern abgleichen", erklärt Dässel. Damit die Nummern auch im System der Polizei auftauchen, sollte jeder Besitzer sein Rad von den Beamten codieren lassen. Dies ist auf der Polizeiwache bei Vorlage eines Kaufbelegs möglich oder bei einer Codierungsaktion der Polizei.

(RP)
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