Meerbusch SPD: "Es dürfen keine Ghettos mit Flüchtlingen entstehen"

Meerbusch · Die Meerbuscher SPD hat vor dem heute tagenden Sozialausschuss (17 Uhr, Realschule Osterath) einen breiten Forderungskatalog veröffentlicht, mit dem sich die Partei zur Integration von Flüchtlingen in Meerbusch positioniert. Darin listen die Meerbuscher Sozialdemokraten auch auf, was sie von den Flüchtlingen erwarten.

Meerbusch: SPD: "Es dürfen keine Ghettos mit Flüchtlingen entstehen"
Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Heidemarie Niegeloh, SPD-Ortsvereinsvorsitzende, sagt: "Eine Stadt, die kurzfristig mit der Erhöhung ihrer Einwohnerzahlen von ein bis zwei Prozent rechnen muss, hat die Bedingungen für die Integration der neuen Einwohner zu schaffen. Es dürfen keine Ghettos und keine Armenhäuser entstehen." Nicole Niederdellmann-Siemes, SPD-Fraktionschefin, sieht die wichtigste Aufgabe in der Sprachvermittlung: "Die deutsche Sprache zu erlernen, Kindergärten, Schulen und Universitäten zu besuchen muss allen Flüchtlingen ermöglicht werden."

 SPD-Fraktionschefin Nicole Niederdellmann-Siemes

SPD-Fraktionschefin Nicole Niederdellmann-Siemes

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Mit Einzelforderungen unterstreichen die Sozialdemokraten ihre Positionierung. Unter anderem wird vorgeschlagen, für Kinder reguläre Förderangebote im sprachlichen, sportlichen und musischen Bereich einzurichten, das Lehrpersonal auf die zusätzlichen Anforderungen vorzubereiten und Kindertagesstättenplätze, Kindergartenplätze und Schulplätze in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Die VHS solle ihre Leistungen anpassen. Die SPD fordert ferner, neue Baugebiete für Geschosswohnungsbau auszuweisen. Die Verwaltung solle regelmäßig Bericht über den Zustand der städtischen Flüchtlingsheime erstatten und eine "Bereichsebene Integration" einrichten, die "hochwertig" angesiedelt sein soll. Auch solle die Verwaltung die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter intensivieren.

Die städtische und Kreis-Wirtschaftsförderung, die IHK, die Handwerkskammern, der Bauernverband und ähnliche Zusammenschlüsse sollten durch engere Zusammenarbeit darauf hinwirken, dass das Angebot von Praktikums- und Arbeitsplätzen durch ihre Mitglieder ausgebaut wird. Auch Vereine und Kirchen werden aufgefordert, Hilfen für Flüchtlinge aufzubauen. Ute Hoffmann, Mitglied des SPD Ortsvereinsvorstandes, sagt: "Die Menschen, die zu uns flüchten haben ihre eigenen Wurzeln, eigene kulturelle Werte und ihren eigenen Glauben. Diese dürfen nicht vernachlässigt werden und sollten den Menschen auch nicht genommen werden. Dennoch erwarten wir eine Anpassung an die Werte und Gesetze der deutschen Gesellschaft." Auch den Flüchtlingen, die keine Bleibeperspektive haben und denjenigen, die in naher Zukunft in ihre Heimatländer zurückgehen wollen, sollten Möglichkeiten eingeräumt werden, an der hiesigen Gesellschaft teilnehmen zu können.

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