Meerbusch SPD fordert Konzept für Ganztagsbetreuung

Meerbusch · Die SPD blickt in die Zukunft: "Meerbusch ist eine Stadt mit besonders vielen berufstätigen Eltern und der Bedarf an Ganztagsangeboten wird in den kommenden Jahren stark steigen" - so begründete die Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes im Schulausschuss die Forderung der Sozialdemokraten nach einem ganzheitlichen Konzept für den Offenen Ganztag (OGS) in Meerbusch. Darin sollen Qualitätsstandards entwickelt werden, die dann verbindlich angewendet werden können. "Darin könnte man sämtliche Überlegungen bündeln - vom Platzangebot über die Integration von Flüchtlingskindern bis hin zu besonderen inklusiven und Förderangeboten", sagt Niederdellmann-Siemes überzeugt.

Der Antrag über die Bereitstellung von Geld für das Konzept im städtischen Haushalt 2017 wurde im Schulausschuss zwar abgelehnt, an ihrer Idee will die Fraktion aber festhalten. "Schon jetzt kommen im OGS mehr Kinder aus den unteren Klassenstufen nach als Kinder ihn verlassen", erklärt die Fraktionsvorsitzende, "und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kinder abgelehnt werden." Um das zu verhindern, müsse ein zukunftsfähiger Plan für den Ausbau und die qualitative Aufwertung des OGS in Meerbusch entwickelt werden.

Auf Verwaltungsseite sieht man die Notwendigkeit für ein solches Konzept nicht. Zwar bestätigte der Erste Beigeordnete Frank Maatz in der Ausschusssitzung den steigenden Bedarf an Ganztagsangeboten in Meerbusch, verwies aber gleichzeitig darauf, dass der OGS in der Stadt bereits einem sehr guten Standard entspräche. "Im kommunalen Vergleich liegt die hiesige Ganztagsbetreuung weit über dem Durchschnitt", sagte Maatz, "außerdem bestehen vom Land aus und von den Meerbuscher Schulen vereinbarte Qualitätsrichtlinien, an die sich gehalten wird." Maatz verwies weiter auf das Kaarster OGS-Konzept und sagte, dass dazu ein interkommunaler Austausch bestehe. "Außerdem haben wir als Verwaltung selbstverständlich die gesellschaftlichen Entwicklungen im Blick und können bei Bedarf schnell reagieren."

Schon jetzt ist in Meerbusch eine OGS-Gruppe pro Jahr mehr geplant - zu wenig, wie die Sozialdemokraten finden: Sie fordern schon 2017 drei Gruppen mehr, um auch den zukünftigen Bedarf besser auffangen zu können.

(kess)
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