Meerbusch Spiel mit Brisanz: Lokalderby für den TSV

Meerbusch · Nach fünf Niederlagen in Folge trifft der Meerbuscher Oberligist auf den VfR Fischeln. Gespielt wird wegen des Oktoberfestes des Klubs diesmal in Bösinghoven. Das Team hofft, die Pleiteserie langsam zu beenden.

 Szene vom Derby Ende 2015 in Meerbusch, das 2:2 endete: Fischelns Torschütze zum 1:0, Philipp Reichardt, grätscht hier gegen Meerbuschs Daniel Klinger.

Szene vom Derby Ende 2015 in Meerbusch, das 2:2 endete: Fischelns Torschütze zum 1:0, Philipp Reichardt, grätscht hier gegen Meerbuschs Daniel Klinger.

Foto: Falk Janning

Die Macher beim TSV Meerbusch hoffen, dass das 0:6-Debakel beim VfB Hilden in der vergangenen Woche die Spieler aufgerüttelt hat. "Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass wir nach den ganzen knappen Niederlagen mal so richtig einen auf den Deckel bekommen haben", sagt der sportliche Leiter Christoph Peters. "Hätten wir in Hilden erneut mit nur einem Tor Unterschied verloren, hätte das möglicherweise erneut kein Umdenken und keine Reaktion bewirkt." Die erwarten Peters und die Trainer nun im anstehenden Heimspiel gegen den VfR Fischeln (Sonntag, 15 Uhr, Windmühlenweg). Vor allem kämpferisch muss von der Truppe deutlich mehr kommen, will sie nicht erneut untergehen.

Wie sich ein Sieg anfühlt, haben die Meerbuscher vergessen: Anfang Mai gelang ihnen im Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Essen durch ein 3:1 der bislang letzte Dreier. Es folgten zwei Niederlagen und ein Remis zum Abschluss der vergangenen Saison sowie drei Remis und fünf Niederlagen in der aktuellen Spielzeit in der Oberliga. Mit dieser Bilanz belegen die Blau-Gelben den vorletzten Platz. Die Gäste (fünf Siege, drei Niederlagen) spielen dagegen als Vierter an der Tabellenspitze mit, haben aber zuletzt etwas geschwächelt und zwei ihrer jüngsten drei Partien verloren (0:3 gegen Baumberg und 1:3 gegen Jahn/Hiesfeld). Für die unterirdische Vorstellung seiner Elf vom vergangenen Sonntag in Hilden findet Peters deutliche Worte: "Da ist niemand mehr gelaufen, wir hätten mit dieser Leistung gegen jeden Bezirksligisten verloren. Wir hatten während der 90 Minuten keine einzige Torchance. Das war Vertrauensmissbrauch, ja sogar Hofverrat", sagt er. "Dabei sind die Jungs dem Verein schuldig, dass sie sich für ihn einsetzen, er tut ja schließlich auch alles für sie." Ihre Meinung taten Peters und Trainer Robert Palikuca in dieser Deutlichkeit auch am Tag nach der Partie in einer Kabinenansprache kund. "Wir haben uns ausgesprochen. Die ersten Spieltage sind damit abgehakt. Wir wollen mit der Partie gegen Fischeln neu in die Saison starten." Extrem schwierig ist allerdings weiterhin die Personalsituation.

"Wir pfeifen wegen des großen Verletzungspechs auf dem letzten Loch", sagt Peters. Nur 13 gesunde Akteure stehen dem TSV derzeit zur Verfügung, der seinen Kader deshalb mit Spielern aus der Landesliga-Mannschaft auffüllen muss. Neben den Langzeitverletzten fehlt aus beruflichen Gründen Christoph Caspari, der zukünftig nur jede zweite Woche spielen und trainieren werden kann. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des angeschlagenen Kevin Dauser, der in Hilden mit Schmerzen spielte. Auch Brian Günther ist wegen seiner Rückenprobleme ein Wackelkandidat, dürfte allenfalls als Joker in Frage kommen.

"Wir haben keine Erwartungen in Sachen Punkte", so Peters. "Wir wären schon zufrieden, wenn wir gut spielen und uns stabilisieren, das ist erst einmal die Hauptsache."

(RP)
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