Fußball FC Büderich - Jetzt spricht der Ex-Trainer

Meerbusch · Er kam zum FC Büderich, um das Team zum Aufstieg zu führen. Als René Zell mit der Mannschaft auf Platz neun stand, trennten sich Verein und Trainer. "Da war keine Basis mehr", sagt Zell heute. Dann kam's zum Abstieg

 "Ich habe eine gewisse Sympathie für diesen interessanten Verein", sagt Ex-FC-Büderich-Trainer René Zell.

"Ich habe eine gewisse Sympathie für diesen interessanten Verein", sagt Ex-FC-Büderich-Trainer René Zell.

Foto: F. Janning

René Zell, Ex-Trainer des FC Büderich, ist fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft nicht aus der Bezirksliga abgestiegen wäre, wenn es nicht zu der Trennung zwischen ihm und dem Verein gekommen wäre. "Der FC Büderich hätte den Klassenerhalt geschafft", sagt der 41-jährige Krefelder im Brustton der Überzeugung. Er habe aber nicht weitermachen können, weil der Vorstand zurückgetreten war und er mit dem verbliebenen Vorstandsmitglied Dirk Hauswald nicht gleicher Meinung war.

"Ich hatte ja noch einen lange dauernden Vertrag, aber es wäre nicht richtig gewesen, weiterzumachen. Es machte überhaupt keinen Sinn", sagt Zell. "Es war keine Basis mehr da. Es gab völlig unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Spieler zum Kader der Ersten gehören sollten und welche zu dem der Zweiten", so Zell, der erst im Sommer des vergangenen Jahres den Trainerposten angetreten hatte.

Er hege aber überhaupt keinen Groll gegen seinen ehemaligen Klub, schließlich habe man sich einvernehmlich getrennt, sagt der frühere Verbandsliga-Kicker und Sportlehrer. "Ich habe eine gewisse Sympathie für diesen interessanten Verein und deshalb auch nicht nachgekartet und schmutzige Wäsche gewaschen." Er habe aber Lehren aus seiner Zeit beim FC Büderich gezogen. Zum Beispiel habe er gelernt, nie mehr so spät bei einem Verein einzusteigen, dass er keinen Einfluss mehr auf die Kaderplanung nehmen könne. "In Büderich habe ich erst zwei Wochen vor Saisonbeginn angefangen, da war der Kader schon komplett. Ich habe die Situation unterschätzt."

Deshalb schließt er ein Engagement bei einem anderen Verein in der anstehenden Saison auch so gut wie aus, da alle Klubs bereits mit ihrer Planung weit vorangeschritten sind. Als Absteiger sieht sich Zell nicht. "In der Winterpause waren wir Siebter und nach meiner letzten Partie am 25. Spieltag Neunter. Ich habe die Mannschaft übergeben, als sie im Tabellen-Mittelfeld rangierte."

Das Saisonziel "Aufstieg" bezeichnet der Coach heute als "eine große Portion Zweckoptimismus. "Die sportliche Ausrichtung war zu Beginn der Spielzeit sehr ambitioniert." Das Ziel war spätestens dann nicht mehr zu erreichen, als sich Oliver Thederahn schwer verletzte. Mehrere Monate fiel der Denker und Lenker im linken Mittelfeld aus. In der Hinrunde war er noch Teil der Mannschaft, die einige gute Spiele zeigte. "Er hat in vielen Partien den Unterschied ausgemacht", so Zell. In der Rückrunde gelang dem FC Büderich ohne Thederan dann kaum noch etwas. Da war deutlich zu spüren, dass der Kader in der Breite über zu wenig Qualität verfügte, um den Aufstieg schaffen zu können.

Ob der Leistungsabfall in der zweiten Saisonhälfte auch etwas damit zu hatte, dass Teile der Mannschaft zur Opposition gehörten, die mit einem Misstrauensantrag für den Rücktritt des Vorstandes sorgte? "Manche Spieler waren involviert in etwas, das den Vorstand zurücktreten ließ", sagt Zell. "Ob das die sportliche Leistung beeinflusst hat, muss jeder für sich selbst beantworten."

(RP)
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