Meerbusch Stadt: 16 Seiten Argumente gegen Flughafenerweiterung

Meerbusch · Am Montagmorgen, 10 Uhr, startet in Halle 1 der Düsseldorfer Messe das Erörterungsverfahren zur geplanten Betriebserweiterung am Flughafen. Teilnehmen dürfen alle Bürger der betroffenen Nachbarstädte und alle Einwender. Christoph Lange, Vorsitzender des Meerbuscher Vereins "Bürger gegen Fluglärm", wird dann ebenso vor Ort sein wie Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und andere Vertreter der Verwaltung. "Es wäre sinnvoll, wenn sich möglichst viele Meerbuscher um 9.30 Uhr vor der Messehalle 1 zusammenfinden, damit wir eine breite Schulter zeigen und geschlossen in den Erörterungstermin gehen können", sagt Lange.

Die fünf Aktenordner, in denen sich sämtliche Antragsunterlagen zur umstrittenen Betriebserweiterung befinden, hat der Fluglärmgegner durchgeackert. Und auch die Bürgermeisterin ist vorbereitet. "Meerbusch ist neben Ratingen Hauptbetroffene des Flugverkehrs", sagt Mielke-Westerlage. "Circa 80 Prozent der Starts und 20 Prozent der Landungen werden über Meerbuscher Stadtgebiet abgewickelt. Bei Starts überfliegen die Maschinen die Büdericher Ortsmitte in einer Höhe von rund 650 Metern, bei Landungen in einer Höhe von nur 270 Metern". Diese Zahlen will die Verwaltungschefin am Montag anbringen. Genauso wie die Zahl der koordinierten Flugbewegungen des Düsseldorfer Airports. Die, sagt die Bürgermeisterin, sei in den vergangenen drei Jahren - trotz Steigerung des Fluggastaufkommens von 20,83 Millionen in 2012 auf 22,5 Millionen in 2015 - dank des Einsatzes größerer Flugzeugtypen kontinuierlich auf 215.000 Starts und Landungen in 2015 gesunken. Statt einer Kapazitätserweiterung müsse im Interesse der lärmgeplagten Bevölkerung der Flottenumbau konsequent fortgesetzt werden, betont Mielke-Westerlage. "Das Vorhaben der Flughafen GmbH auf Kapazitätserweiterung steht dem allerdings entgegen. Die Genehmigung des jetzt vorliegenden Antrages auf Abwicklung von bis zu 316.645 Flugbewegungen pro Jahr, einem Stundeneckwert von 60 statt bisher 45 Flugbewegungen im Zweibahnbetrieb mit der Einführung eines Zeitkontos, würde zu einer massiven Mehrbelastung der heute schon stark belasteten Bevölkerung in Meerbusch führen."

In ihrer Stellungnahme hat die Stadt auf 16 Seiten Argumente gegen den Antrag aufgelistet. "Die Gegenargumente des Flughafens können diese nicht widerlegen", sagt die Bürgermeisterin.

(juha)
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