Deutsch-Café Bei Kaffee und Kuchen die Sprache lernen

Meerbusch · Geschmückter Baum, leuchtende Kerzen, weihnachtliche Musik, duftender Tee, jede Menge Selbstgebackenes und Schokoladen-Weihnachtsmänner - das vom Soroptimisten Club (SI) Meerbusch initiierte Deutsch-Café im Mütterzentrum der Awo Büderich hatte sich für die Weihnachtsfeier herausgeputzt.

 Gut gelaunt im Deutsch-Café im Mütterzentrum: Mustafa, Musawer und Mursal Mohibzada mit Renate Stratmann genießen die Zeit miteinander.

Gut gelaunt im Deutsch-Café im Mütterzentrum: Mustafa, Musawer und Mursal Mohibzada mit Renate Stratmann genießen die Zeit miteinander.

Foto: ULli Dackweiler

In dem Anfang des Jahres eröffneten Café treffen sich weibliche Flüchtlinge und Migranten mit Frauen aus Meerbusch, um sich in deutscher Sprache auszutauschen. "Das wird gut angenommen", betonen SI-Präsidentin Edelgard Wirxel-Komor und Vize-Präsidentin Renate Stratmann.

Kurz vor Weihnachten aber geht es vor allem um die Geselligkeit. Das gefällt Mursal Mohibzada und ihren Söhnen Mustafa (12) und Musawer (9) sehr. Sie sind vor 18 Monaten aus Afghanistan nach Meerbusch gekommen und haben bei Lehrerinnen aus den Soroptimisten-Reihen und im Deutsch-Café die deutsche Sprache erlernt. "Ich habe auch Freunde gefunden", freut sich Mutter Mursal.

Ihr Mann ist im Meerbuscher Unternehmen Iseki als Praktikant tätig, und Mustafa geht in die Realschule Osterath. Er hat die Prüfung nach einem Deutsch-Kursus im Meerbusch-Gymnasium mit "sehr gut" bestanden. Dass er und sein Bruder jetzt bei einer SI-Club-Schwester und Schwimmtrainerin schwimmen lernen dürfen, finden sie toll. Die Familie fühlt sich hier rundherum sehr wohl. Deshalb hat Mustafa zu Weihnachten einen großen Wunsch: "Ich möchte endlich wissen, ob wir hier bleiben dürfen." Auch Sarah, die mit ihren 10-, 14- und 18-jährigen Töchtern aus Sizilien kam, lobt den Kontakt im Deutsch-Café: "Das ist sehr gut für mich, hier kann ich die Sprache üben." Die SI-Club-Schwestern kümmern sich auch um persönliche Belange der Frauen aus Polen, Georgien, Somali oder dem Iran. "Jede setzt ihre persönlichen Stärken ein. Die Frauen haben Vertrauen zu uns und sprechen auch Probleme an", erklärt Renate Stratmann. Dass die Resonanz auf das Deutsch-Café derart positiv ist, stimmt die Soroptimisten zuversichtlich: "Wir hoffen, dass sich immer mehr Meerbuscherinnen unter die Besucher mischen."

Ab 13. Januar gibt es dazu an jedem Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr im Mütterzentrum, Im Böhlerhof 4, Gelegenheit.

Monika Götz

(RP)
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