Meerbusch Stadtradelstar ohne Auto unterwegs

Meerbusch · Norbert Münks hat sich entschieden: In den nächsten drei Wochen will er ohne Auto auskommen. Er macht mit bei der Aktion Stadtradeln. Sie startet am Samstag und dauert bis zum 14. Juli.

 Stadtradelstar Norbert Münks lässt drei Wochen das Auto stehen.

Stadtradelstar Norbert Münks lässt drei Wochen das Auto stehen.

Foto: Stadt MB/Dackweiler

Zum fünften Mal ist Meerbusch bei der bundesweiten Aktion Stadtradeln dabei: Vom 24. Juni bis 14. Juli sind alle Meerbuscher aufgefordert, möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen - und für die "Stadtradeln-Gesamtwertung" beizusteuern. Mitmachen kann jeder, der in Meerbusch wohnt, arbeitet oder dort zur Schule geht. Kilometer können auch außerhalb Meerbuschs oder im Urlaub gesammelt werden.

Ein Meerbuscher geht mit gutem Beispiel voran: Norbert Münks legt sich in diesem Jahr besonders für die Aktion ins Zeug. Denn der 57-jährige Osterather ist Meerbuschs "Stadtradel-Star" 2017. Leitfigur, Vorbild und Sympathieträger sein ist schön, es bedeutet aber auch Verzicht: Für die dreiwöchige Stadtradelzeit lässt er seinen motorisierten Untersatz stehen. Seinen Autoschlüssel hat Münks demonstrativ bei Dana Frey, Abteilungsleiterin für den Bereich Umwelt, der Stadtverwaltung abgegeben. Sein BMW wurde kurzerhand in eine Garage des Technischen Dezernats in Lank gesperrt, damit der Radler Münks nicht ganz zufällig auf andere Gedanken kommt. Als ihm angeboten wurde, für drei Wochen Meerbuschs "Stadtradel-Star" zu werden, musste er nicht lange überlegen: "Seit meiner Jugend bin ich aktiver Radfahrer", sagt er. Vor zwei Jahren kam er über die Krankenkassen-Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" dazu, statt mit dem Auto mit dem Drahtesel seinen täglichen Weg von Osterath zur Sparkasse nach Lank zurückzulegen - acht Kilometer hin und acht zurück, jeden Tag. Für Münks ein Glücksgriff: "Durch die Bewegung fühle ich mich im Büro den ganzen Tag besser." Jetzt möchte er auch andere Menschen überzeugen, zumindest für die eine oder andere Alltagsstrecke das Rad zu nutzen. "Gesundheit und Umwelt profitieren gleichermaßen. Radfahren ist gut für Herz, Kreislauf und Blutdruck - in meinem Fall auch sehr positiv für die Kniegelenke." Schon als Jugendlicher hat er Operationen an beiden Kniegelenken über sich ergehen lassen müssen. Gezielter Muskelaufbau durchs Pedaletreten hat ihm geholfen. "Seitdem ich intensiv Rad fahre, geht es den Knien deutlich besser." Jetzt hofft er auf möglichst viele Nachahmer.

Dass man mit der Teilnahme am Stadtradeln durchaus Beachtliches bewegen kann, zeigt das Vorjahresergebnis: 160 Meerbuscher Radfahrer verzichteten im Juni 2016 - wann immer möglich - auf ihr Auto und stiegen auf den Drahtesel um. Insgesamt legten die Teilnehmer eine Strecke von 45.512 Kilometern zurück und ersparten der Umwelt durch ihren Autoverzicht einen Kohlendioxid-Ausstoß von rund 6,4 Tonnen.

Die Stadt Meerbusch setzt die Aktion Stadtradeln auch in Zusammenhang mit der Tour de France. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage ist sich jedenfalls sicher: "Das passt doch sehr gut zusammen."

(ak/RP)
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