Meerbusch Stadtranderholung: Fusion mit OBV?

Meerbusch · Die Stadt Meerbusch denkt darüber nach, die Ferienbetreuungsangebote zusammenzulegen. So könne in Büderich, Lank und Osterath jeweils ein Programm angeboten werden, ohne dass die Kinder mit dem Bus anreisen müssen

 Wasserspaß bei der Stadtranderholung an der Pappelallee in Lank. 130 Euro zahlen Eltern für die Teilnahme ihres Kindes. Die realen Kosten pro Teilnehmer liegen hingegen bei rund 236 Euro. Der Zuschussbedarf liegt in diesem Jahr insgesamt bei rund 24 700 Euro.

Wasserspaß bei der Stadtranderholung an der Pappelallee in Lank. 130 Euro zahlen Eltern für die Teilnahme ihres Kindes. Die realen Kosten pro Teilnehmer liegen hingegen bei rund 236 Euro. Der Zuschussbedarf liegt in diesem Jahr insgesamt bei rund 24 700 Euro.

Foto: Christoph Göttert

Ein Aus für die Stadtranderholung - das weist Jugendamtsleiter Peter Annacker weit von sich. "Wir können uns aber gut vorstellen, ein gemeinsames Programm mit dem OBV Meerbusch zu entwickeln", sagt er. Denn nachdem Beate Enzel, die bisher die Stadtranderholung geleitet hatte, ab 1. September die Verantwortung für den Abenteuerspielplatz übernimmt, fehlt wiederum ein Nachfolger für sie.

Durch Kooperationen mit dem OBV könne dies jedoch aufgefangen werden. "Zudem könnten wir uns die Pendelbusse sparen, die derzeit die Kinder aus den verschiedenen Stadtteilen zur jeweiligen Stadtranderholung bringen", erläutert Annacker. "Stattdessen ist unser Ziel, in Büderich, Lank und Osterath ein jeweiliges Ferienprogramm mit dem Betreuungsverein anzubieten. Durch die Einsparung des Pendelbusses könnten so auch Kosten reduziert werden. Bedenken von Eltern, dass durch eine Fusion mit dem OBV sich die Elternbeiträge erhöhen würden, wischt Annacker beiseite. "Das Ziel soll weiterhin sein, dass die Angebote finanzierbar sind, vor allem für sozialschwache Familien. Ich glaube nicht, dass die Elternbeiträge angepasst werden müssen", sagt der Jugendbereichsleiter. "Allerdings entscheidet das letztlich der Jugendhilfeausschuss." Derzeit kostet der Beitrag für die Stadtranderholung 130 Euro (ermäßigt 70 Euro).

Allerdings seien das bisher nur Überlegungen betont Annacker, "im Herbst können wir mehr sagen", gibt er an.

Bisher gab es lediglich ein erstes Gespräch, bestätigt Andreas Harms, Geschäftsführer des OBV Meerbusch. "Die Planung ist noch ganz am Anfang, aber generell können wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen. Allerdings müssen wir nun erst einmal Daten zusammentragen, um zu schauen, ob es zahlenmäßig machbar ist und welche Standorte man für das Projekt wählt." An der Stadtranderholung in Lank haben 170 Kinder dieses Jahr teilgenommen, in Büderich werden es 70 bis 80 sein. Beim OBV haben sich rund 600 bis 750 Kinder angemeldet.

Bei einer möglichen Kooperation soll ein neues Ferienbetreuungsprogramm als Mix aus den beiden bisherigen Angeboten entstehen. Zumal sich das Angebot der Stadtranderholung unter anderem auch an ältere Kinder richtet als das des OBV. Die Zielgruppe des Meerbuscher Betreuungsvereins hingegen richtet sich bisher nur an Grundschulkinder, Jugendliche der 5. und 6. Klassen etwa waren nicht integriert. Das könne sich durch die Kooperation ändern. "Und auch wäre es schön, wenn weiterhin wie bei der Stadtranderholung Jugendliche verschiedene Gruppen leiten könnten", sagt Annacker. Das wäre auch Beate Enzel sehr wichtig. Darüber hinaus hofft die künftige Leiterin des Abenteuerspielplatzes, dass etwa der Standort an der Pappelallee behalten wird. "Dort fühlen sich die Jugendlichen sehr wohl. Es entsteht ein ganz anderes Gemeinschaftsgefühl, wenn man in einer Camp-Atmosphäre ist", sagt sie. "Dort wachsen die Kinder immer sehr schnell zu einer Gruppe zusammen." Sie ist ein wenig traurig, dass sie nach acht Jahren nun die Stadtranderholung oder das Nachfolgemodell abgeben muss. "Ich weine ihr schon ein wenig nach", gesteht sie, "auch wenn ich mich sehr auf die Arbeit am Abenteuerspielplatz freue."

(RP)
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