Meerbusch Streit um Planungs-Infos

Düsseldorf · Bei der Präsentation der Planungen zum Neubau des Gemeindezentrums der Bethlehemkirche in Büderich kam es zu Diskussionen mit dem Presbyterium. Bemängelt wurde die Transparenz bei der Finanzplanung.

BÜDERICH Der Neubau des Gemeindezentrums rund um die evangelische Bethlehemkirche erhitzt die Gemüter: Am Sonntag hatte das Presbyterium eigentlich nur eine kleine Informationsveranstaltung abhalten wollen. Einigen Gemeindemitgliedern war das nicht genug. Sie machten ihrem Ärger Luft und warfen dem Kirchenvorstand fehlende Transparenz besonders im Hinblick auf die Finanzplanung vor.

Das Presbyterium verstoße gegen die Kirchenordnung, nach der die Mitglieder das Recht hätten, auch im Detail rechtzeitig über alle Vorgänge informiert zu werden, hieß es aus dem Auditorium. "Noch stimmen die Kleinzahlen nicht, es hat keinen Sinn schon jetzt konkrete Beträge zu veröffentlichen, sonst werden wir auf diesen Zahlen festgenagelt", verteidigte sich Pfarrer Wilfried Pahlke, als Vorsitzender der Presbyter.

Auch Finanzkirchmeisterin Ute Canaris war von den Vorwürfen sichtlich betroffen und zeigte zugleich Unverständnis über das fehlende Vertrauen. "Wir arbeiten alle ehrenamtlich, opfern unsere Freizeit und müssen uns dann so etwas anhören. Bitte vertrauen sie uns doch", bat Canaris emotionalisiert die anwesenden Gemeindemitglieder.

Keine Schulden geplant

Bedenken, dass die für den Neubau veranschlagten drei Millionen Euro nicht gestemmt werden können, zerstreute Canaris. "Wir werden die Gemeindekasse mit keinem Cent verschulden." Nur genaue Zahlen könne es erst geben, wenn mit weiteren Planern die Verhandlungen abgeschlossen seien. Dies soll voraussichtlich im Mai erfolgen. Dann – so die am Ende der Veranstaltung doch noch gefundene versöhnliche Einigung – wird es auch eine förmliche Gemeindeversammlung geben.

Es wurde aber nicht nur gemeindeintern gestritten und diskutiert. Vielmehr präsentierte Architekt Gereon Hecker den Anwesenden Details zu der geplanten Großbaumaßnahme. Schließlich ist noch viel zu tun, bis im September 2011 die neue Kindertagesstätte ihren Betrieb aufnehmen soll. "Die Kita soll vom Konzept her wie eine große Wohnung entstehen, mit einem zentralen Raum in der Mitte", sagte Hecker.

Mittelpunkt des neuen Gemeindezentrums soll der Platz werden. "Diesen wollen wir zu einer Piazza ausweiten. Als verkehrsberuhigte Zone kann dieser dann auch bespielt werden", so Hecker. Das neue Café wird an der Schnittstelle zum Edeka-Markt angesiedelt werden und soll zum Verweilen einladen. Bei den inneren Fassaden setzen Hecker und seine Mitarbeiter auf Transparenz. Hier wird Glas die Sicht auf die Piazza ermöglichen. Auch energetisch sei dies kein Problem. "Glas lässt sich auch gut Wärme dämmen." Im Grünkonzept fehlt Formenstrenge. So soll die Aufstellung der Bäume keiner strengen Ordnung folgen.

(RP)
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