Meerbusch Streitpunkt bleibt Frischemarkt

Düsseldorf · Seit zwölf Jahren liegt das ehemalige Ostara-Grundstück brach. Jetzt kommt Bewegung in die Diskussion. Gemeinsam mit dem Investor diskutieren Politiker in nicht-öffentlicher Sitzung über ökologische Gesichtspunkte.

Das Thema "Ostara" brennt den Bürgern unter den Nägeln, vor allem den Einzelhändlern in Osterath, die nicht wissen, kommt der Frischemarkt, oder kommt er nicht?

Wie viele Wohnungen werden tatsächlich entstehen und wo wird der Verkehr durchfahren? Nicole Niederdellmann-Siemes, SPD-Ratsfrau und Landtagskandidatin, hat das Thema noch einmal aufgegriffen und mit Bürgern diskutiert.

Denn die Vermarktung des rund 140 000 Quadratmeter großen Geländes an der Bahnschranke ist nicht ganz so einfach. Seit zwölf Jahren liegt das Grundstück, auf dem ehemals Fliesen produziert wurden, brach. "Das ist eine der größten, zusammenhängenden Flächen, die wir entwickeln können", sagt CDU-Fraktions-Chef Werner Damblon. Vor allem in den vergangenen Jahren habe sich besonders mit Blick auf Ökologie und Nachhaltigkeit viel getan. "Das wollen wir berücksichtigen."

Ob der Investor Carat das auch so sieht, wollen die Politiker am 2. Februar in einer nicht-öffentlichen Sitzung noch einmal diskutieren.Dabei soll auch über Zahlen gesprochen werden. "Wenn die Sitzung öffentlich wäre, würde der Investor keine Zahlen nennen", befürchtet Damblon, der das Ansinnen der FDP nach Öffentlichkeit in diesem Punkt nicht nachvollziehen kann. Schließlich müsse sich das Projekt für einen Investor rechnen. Darüber, dass das Gelände unter ökologischen Gesichtspunkten entwickelt würde, bestehe ohnehin Konsens. Unterschiede gebe es nur im Detail.

Nicht um Detail-, sondern um grundsätzliche Fragen geht es bei der Bewertung der beiden Einzelhandelsgutachten. Das alte (von der GfK) lässt einen großflächigen Einzelhandel und damit einen Frischemarkt mit etwa 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu.

Das zweite (GMA) schließt einen solch großen Markt aus, indem es das Gelände nicht in das Nahversorgungszentrum einbezieht. Das Osterather Zentrum endet danach an der Bahnschranke. Auch für Büderich (Deutsches Eck) und Lank zieht das Gutachten die Grenzen enger. "Darüber muss man sich verständigen", sagt Damblon, dessen Partei gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen für dieses Thema einen Arbeitskreis beantragt hat.

"Hier werden Weichen für die Zukunft der Stadtteile gestellt", betont Damblon. Er ist für die großzügige Lösung, die mehr Gestaltungsspielraum lässt. Die engeren Grenzen schützen den Einzelhandel vor Ort, der laut Niederdellmann-Siemes bis 9,1 Prozent Umsatzeinbußen wegen wegfallender Laufkundschaft einstecken müsste, wenn der Frischemarkt kommt. Darüber hinaus sieht sie große Verkehrsprobleme auf die Kapellen- als Erschließungsstraße zukommen. "Wir bleiben bei unserem Nein zum Frischemarkt", sagt sie für ihre Partei. Frage des Tages

(RP)
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