Meerbusch Stromkonverter: Abstand zur Wohnbebauung entscheidet

Meerbusch · Bei einem Informationsgespräch von Stromnetzbetreiber Amprion und zwölf Städten und Gemeinden, in denen nach einem möglichen Standort für einen geplanten Stromkonverter gesucht werden soll, haben sich die beteiligten zwölf Kommunen dafür ausgesprochen, dass der Abstand zur Wohnbebauung das entscheidendste Kriterium für die Standortwahl sein soll.

 Der vom Stromnetzbetreiber Amprion geplante Konverter muss an das Umspannwerk in Osterath angeschlossen werden.

Der vom Stromnetzbetreiber Amprion geplante Konverter muss an das Umspannwerk in Osterath angeschlossen werden.

Foto: Boris Schmidt

Laut Gesetz muss der geplante Konverter mit einer Grundfläche von rund 100 000 Quadratmetern zwingend ans Umspannwerk in Osterath angeschlossen werden. Allerdings sieht das Gesetz auch einen möglichen Anschluss über eine Stichleitung vor.

Amprion hatte vergangenen Monat einen Entwurf für mögliche Kriterien bei der Standortsuche präsentiert; auf Meerbusch traf kein Ausschlusskriterium zu. Am Mittwochabend hatte der Netzbetreiber die Kommunen zu einem Informationsgespräch eingeladen. Auch Vertreter der Bundesnetzagentur waren bei dem Informationsgespräch vertreten.

"Ich war etwas überrascht, weil Amprion den Suchradius auf mehr als 20 Kilometer ausgedehnt hat", erklärte Heiko Bechert, Leiter des Fachbereichs Umwelt. Er nahm für die Stadt Meerbusch an dem Treffen teil. Meerbusch ist die nördlichste Kommune, die für einen Konverterstandort infrage kommt. Die südlichste ist Pulheim.

Die von Amprion vorgelegten Kriterien seien intensiv diskutiert worden, berichtete Bechert. "Wir als Stadt Meerbusch haben als weiteres Kriterium noch die Anzahl der Einwohner in der näheren Umgebung angeregt." Der Vorschlag sei auf breite Zustimmung der übrigen Städte und Gemeinden gestoßen. Bechert: "Bei einer anschließenden Abstimmung der Kommunen wurde deutlich, dass für sie der Abstand zur Wohnbebauung das entscheidendste Kriterium ist — und auch, wie viele Einwohner betroffen sind."

Auf Grundlage des Kriterienkataloges beauftragt der Netzbetreiber Amprion nun ein Ingenieurbüro mit der Suche nach geeigneten Standorten. Im zweiten Quartal will Amprion mindestens zwei mögliche Konverterstandorte präsentieren.

(mrö)
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