Meerbusch Stromkonverter: Landrat dämpft Hoffnung

Meerbusch · Hans-Jürgen Petrauschke erklärte, es seien erhebliche Anstrengungen vonnöten, damit der Konverter im "Gleisdreieck" in Kaarst gebaut werden kann. "Das ist zeitlich kaum zu schaffen."

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) sieht erhebliche Schwierigkeiten für die Idee, den geplanten Stromkonverter auf der Dreiecksfläche zwischen A57, Bahnlinie und der L30 in Kaarst zu bauen. Stromnetzbetreiber Amprion hatte in dieser Woche erklärt, diese Fläche sei aus Unternehmenssicht mit 1300 Metern Abstand zur Wohnbebauung die bestgeeignete für die Industrieanlage mit 100 000 Quadratmetern Grundfläche und bis zu 20 Meter hohen Hallen. Gerade bei den Osterathern kam diese Nachricht gut an - denn auch ein Feld am Ingerweg hatte Amprion als möglichen Konverterstandort ins Auge gefasst. Dort aber liegt der Abstand zur Wohnbebauung bei wenigen 100 Metern.

"Ich kann nur davor warnen, zu glauben, es sei alles gelöst", sagte Petrauschke am Mittwochabend bei einer Mitgliederversammlung der CDU Meerbusch. "Um das zu erreichen, sind erhebliche Anstrengungen zu unternehmen. Das ist zeitlich kaum zu schaffen."

Hintergrund: Amprion hatte die Fläche im Gleisdreieck zunächst gar nicht erst näher untersucht, weil sie im aktuell gültigen Regionalplan als Fläche für Auskiesung ausgewiesen ist. "Mit einem einfachen Änderungsbeschluss im Regionalrat ist es nicht getan", erklärte Petrauschke, der auch Vorsitzender des Regionalrates ist. "Um eine Änderung genehmigt zu bekommen, müssen wir zunächst ähnlich große Flächen für Auskiesung finden." Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte sich bereits zurückhaltend zu einer möglichen Umwidmung der Fläche geäußert. Ein Raumplanänderungsverfahren komme erst dann in Betracht, wenn kein mit den Zielen der Raumordnung verträglicher anderer möglicher Standort für den Konverter gefunden werden könne, hatte eine Sprecherin im vergangenen Juli erklärt.

Die Kaarster Grünen fordern, die Diskussion um einen möglichen Konverterstandort in Kaarst zu beenden. Beim Rhein-Kreis Neuss liege als zuständige Genehmigungsbehörde ein Antrag auf Auskiesung der sogenannten Gleichdreieckfläche vor, sagt Grünen-Chef Christian Gaumitz. "Erst hat der Kreis die Fläche in Kaarst ins Spiel gebracht und nun stellt sich heraus, dass der CDU-Landrat Petrauschke es in der Hand hätte, hier schnell Fakten zu schaffen." Seit Monaten jedoch sei der Antrag nicht positiv beschieden worden.

(RP)
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