Meerbusch Strümp: Ortsschild wird doch versetzt

Meerbusch · Nach dem tödlichen Unfall an der Kreuzung Bergfeld/Xantener Straße vor rund einem Jahr arbeitete der Stadtrat an einer Temporeduzierung — vergebens. Jetzt wird der Petitionsausschuss des Landtags für Tempo 50 sorgen

 Die Fotomontage zeigt, wie der Kreuzungsbereich künftig aussehen soll: Das Ortseingangsschild wird an die Kreuzung verlegt. Ab dort gilt dann Tempo 50. Zurzeit darf in dem Bereich noch mit 70 Stundenkilometern gefahren werden.

Die Fotomontage zeigt, wie der Kreuzungsbereich künftig aussehen soll: Das Ortseingangsschild wird an die Kreuzung verlegt. Ab dort gilt dann Tempo 50. Zurzeit darf in dem Bereich noch mit 70 Stundenkilometern gefahren werden.

Foto: Ulli Dackweiler / Montage: Martin Röse

Was Meerbuschs Politiker aller Parteien nicht geschafft haben, das hat jetzt ein einzelner Bürger möglich gemacht: Auf der Xantener Straße am Strümper Ortseingang soll bald Tempo 50 statt bislang Tempo 70 gelten. Im Februar war es auf der Kreuzung zu einem tödlichen Unfall gekommen; ein elfjähriger Junge, der nach Angaben der Polizei die Kreuzung bei "Rot" mit dem Fahrrad überquerte, kam ums Leben.

In der Folge setzte sich der Stadtrat über alle Parteigrenzen hinweg für eine Entschärfung des Unfallschwerpunktes ein, stellte eine Liste von acht Forderungen auf. Die wichtigste: Das Ortseingangsschild, das zurzeit rund 280 Meter hinter der Kreuzung steht, wird versetzt. Problem: Da die Xantener Straße eine Landesstraße ist, haben Meerbuschs Politiker keine Entscheidungsbefugnis. Zuständig ist Straßen.NRW. Die Behörde lehnte die Versetzung des Ortsschildes ab, verwies auf das Protokoll der Unfallkommission. "Die Ausbauart und Zweckbestimmung der L 137 spricht grundsätzlich gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h, da dabei die erforderliche Einheit von Bau und Betrieb nicht gegeben ist", heißt es darin. Insofern sei eine Veränderung des Ortseingangsschildes nicht konform mit der Straßenverkehrsordnung.

Ein Strümper Bürger wandte sich daraufhin an den Petitionsausschuss des Landtags NRW. Kürzlich gab es einen Ortstermin, an dem neben dem Bürger unter anderem auch Vertreter des Ministeriums, der Polizei, Straßen NRW und der Stadt teilnahmen. Der Vertreter der Landesverwaltung habe die Einschätzung der Meerbuscher Politiker geteilt, berichtete Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) jetzt in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. "Nach seiner Einschätzung handelt es sich um eine gefährliche Kreuzung, es besteht Handlungsbedarf", sagte Mielke-Westerlage. In einem anschließenden, "sehr schwierigen" Gespräch, so die Bürgermeisterin, habe der Sprecher des Petitionsausschusses "sehr deutlich zum Ausdruck gebracht", dass Straßen.NRW von seiner bisherigen Position abrücken solle. "Nach dem Druck von Seiten der Landesverwaltung ist man dann übereingekommen, dass sich Straßen.NRW bewegen wird." In der nächsten, stets nicht öffentlich stattfindenden Sitzung des Petitionsausschusses am 13. Januar soll der Weg für die Versetzung des Ortsschildes frei gemacht werden.

Bis spätestens Juli soll zudem eine zusätzliche Ampel im Kreuzungsbereich in Höhe der beiden Bushaltestellen errichtet werden. Und: Die Grünphasen der Ampeln an den Kreuzungen Bergfeld, Kapellengraben/Auf der Gath sollen für Fußgänger verlängert werden.

(RP)
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