Meerbusch "Superfood" für Hunde aus Meerbusch

Meerbusch · Heike Endemann ist ausgebildete Ernährungsberaterin. Weil Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sich gut auf ihre Hündin auswirkten, vertreibt sie nun mit Christof Scholz als Firma "Feedgreen" besonderes Futter für die Vierbeiner.

 Heike Endemann und Hanny.

Heike Endemann und Hanny.

Foto: Feedgreen

Seit fast 20 Jahren lebt Heike Endemann in Meerbusch. Eine ihrer liebsten Beschäftigungen: mit dem Hund spazieren gehen. Richtung Golfplatz, am Rhein bei Mönchenwerth - egal wo. Eines ist immer gleich: Der Kontakt zu anderen Hundehaltern. "Man kommt ja wirklich schnell ins Gespräch über die Tiere." Dabei wird sie sehr oft auf ihre Retriever-Hündin Hanny angesprochen. Die sähe noch so jung aus, hört sie oft. "Dabei ist Hanny schon elf Jahre alt", freut sich Endemann immer wieder über das Kompliment. Sie glaubt, das gute Aussehen ihres Hundes habe mit dem "Superfood" zu tun, das sie selbst entwickelt hat und vertreibt. Erst war das nur für Menschen gedacht, erzählt die Ernährungsberaterin. Aber irgendwann habe sie es auch ihrem Hund gegeben, weil sein Fell nicht mehr glänzte und er nach Hund roch. Ihr eigener Hund (und sie selbst natürlich) sind aber nur zwei von vielen Kunden, die das Produkt "Feedgreen" zu sich nehmen.

Vor acht Jahren ließ sich Endemann, die auch Pressearbeit für unterschiedliche Unternehmen macht und Inhaberin der Agentur "Frauenstoff" ist, zur ganzheitlichen Ernährungsberaterin ausbilden und beschäftigte sich dabei auch mit dem so genannten Superfood - das sind Nahrungsergänzungsmittel, die einen positiven Effekt auf den gesamten Organismus und das Allgemeinbefinden haben sollen. Zu Superfood zählen beispielsweise Chia-Samen, Kurkuma, diverse Beeren, Kokosmehl oder Bierhefe - kurzum alle Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Heike Endemann probierte das Superfood aus. "Ich wollte es zunächst für meine Haare testen", erzählt sie. Und sie war schnell überzeugt.

Zu dieser Zeit ging es ihrer damals dreijährigen Hanny sichtlich schlecht. Also mischte sie in ihrer heimischen Küche in Büderich das Superfood-Pulver für ihren Hund an. Nach einigen Wochen stellte sie eine deutliche Verbesserung von Hannys Allgemeinbefinden fest - heute hat Hanny ein glänzendes Fell, der unangenehme Geruch ist verschwunden, und die Zähne sind perfekt. In ihrem Freundeskreis sind viele Hundebesitzer, auf diese Weise lernte sie auch den Dobermannrüden Paul von Christof Scholz kennen. "Paul war sehr ängstlich und hatte auffallend schuppiges Fell", erzählt sie. Sie ergänzte sein Futter mit Superfood - der Erfolg stellte sich schon nach einigen Wochen ein. "Paul bekam wieder schönes Fell und wurde richtig fidel", erinnert sich Heike Endemann. Marketing-Fachmann Scholz war darüber so begeistert, dass er ihr vorschlug, das Superfood für Hunde groß aufzuziehen und so auch anderen Besitzern und ihren Lieblingen zugänglich zu machen.

Endemann und Scholz, der in Neuss lebt, gründeten die Firma "Feedgreen" und vertreiben seit Oktober spezielles Superfood für Hunde. Die 50-Jährige hat in Zusammenarbeit mit Tierärzten und Tierheilpraktikern sechs Rezepturen entwickelt, die in 150-Gramm-Portionsdosen zum Preis von 14,90 Euro abgefüllt werden. Von jeder Sorte, die aus elf unterschiedlichen, biologisch angebauten Zutaten wie Spirulina, Chiasamen oder Hagebutte und Kokosmehl besteht, wurden zunächst 1000 Portionen abgefüllt. Dafür ist die Krefelder Firma Kaja Food zuständig: Dorthin werden die Roh-Zutaten geliefert, dort werden sie abgefüllt und von dort werden sie auch zu den Händlern geliefert. Für Endemann und ihren Geschäftspartner Scholz besteht die hauptsächliche Arbeit im Vertrieb und vor allem Marketing. Denn jetzt sollen Verkaufsstellen von dem Pulver erfahren.

Ab Januar biete ein Tiernahrungsmittelversand das Superfood an, ein Edeka-Markt in Hannover hat es außerdem schon im Sortiment. "715 Abonnenten haben wir bis jetzt schon", berichtet die Existenzgründerin Endemann stolz. Ihre Firma hat sie mit Hilfe vieler Freunde aufgebaut, die ihr ihre eigene berufliche Kompetenz angeboten haben. "Geld gab es für unsere Freunde nicht, wir haben sie alle in Pulver bezahlt", erinnert sich Endemann. Ihr Start-up-Unternehmen hat sie außerdem ohne Bank-Kredite aufgebaut. "Für die Produktentwicklung und den Einkauf ging erst mal unser ganzes Erspartes drauf." Jetzt hofft sie auf stetig steigende Umsätze.

(RP)
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