Nach einer Anwohnerbeschwerde wegen Warenanlieferungen vor 6 Uhr gab es seit vergangenem Freitag die Anordnung, das Geschäft nur von 9 bis 18.30 Uhr zu öffnen. Denn nur für diesen Zeitraum hatte der Bauherr vor knapp 30 Jahren eine Betriebsgenehmigung beantragt. Damals galten noch die restriktiven Ladenschlusszeiten. Nettersheim als Untermieter kannte diesen Passus des Bauantrages nicht. "Davon stand nichts in meinem Mietvertrag."

Mittwochvormittag hatte sich Meerbuschs Baudezernent Just Gérard mit Nettersheim getroffen. Ergebnis: Die Immissionsschutzbehörde duldet die Öffnungszeiten von 7 bis 21 Uhr, bis Edeka ein Schallschutzgutachten vorlegt. Das Gutachten ist die Voraussetzung für eine Ausweitung der Betriebserlaubnis von 6 bis 22 Uhr. Üblicherweise dauert die Erstellung eines solchen Gutachtens sechs bis acht Wochen. Nettersheim ist zuversichtlich, es bereits innerhalb von zwei Wochen vorlegen zu können. Beliefert werden darf der Edeka-Markt während der Duldungsphase erst ab 7 Uhr.

"Das Gespräch mit der Stadt war sehr positiv", sagte Nettersheim Mittwochabend. Er ist zuversichtlich, dass das Gutachten keine Probleme verursachen wird. "Schließlich liegt das Geschäft nicht in einem reinen Wohngebiet, sondern in Mischgebiet." Die Anordnung zur Reduzierung der Öffnungszeiten beschäftigte Mittwochabend auch die Politiker im Planungsausschuss. Gérard erklärte auf Anfrage von Uwe Wehrspohn (CDU), dass insgesamt nur vier Märkte in Meerbusch ihre Betriebszeiten nach dem Wegfall des Ladenschlussgesetzes legal verlängert hätten.