Meerbusch Tour durch die neuen Viertel

Meerbusch · Unsere Redaktion bietet am Samstag eine Radtour in die Nachbarstadt Düsseldorf an. Das Wachstum der Landeshauptstadt führt zu starken Veränderungen im Stadtbild. Zehn Leser können mitfahren

 Zweite Station der Tour durch die neuen Viertel ist das Quartier Central, dort wo früher der Derendorfer Güterbahnhof war.

Zweite Station der Tour durch die neuen Viertel ist das Quartier Central, dort wo früher der Derendorfer Güterbahnhof war.

Foto: Andreas Endermann

Umwälzungen treiben Veränderungen einer Stadt voran. Das war vor mehr als 120 Jahren so, als Düsseldorf durch die Industrialisierung zur Großstadt wurde und rund um den Stadtkern intensiv wuchs - und das ist heute so, wo diese Stätten von Produktion und Transport mancherorts nicht mehr benötigt, überplant und neuen Nutzungen zugeführt werden.

Um das Thema Stadtentwicklung geht es bei der ersten Tour im Rahmen der RP-Fahrradserie am kommenden Samstag. Zehn Leser können bei der Rundfahrt mit Redakteuren dabei sein, müssen sich aber um die Teilnahme bewerben (siehe Kasten).

Treffpunkt ist um 10.30 Uhr die Stadtwerke-Zentrale am Höherweg, die ein gutes Beispiel dafür ist, dass in Düsseldorf nicht alles "plattgemacht" wird. Im Gegenteil: Die Stadtwerke haben an ihrer Geburtsstätte viele ihrer Tätigkeiten konzentriert, der Standort dürfte noch für sehr lange Zeit von dem Energieerzeuger genutzt werden.

Vom Höherweg geht's nach Pempelfort. Wenn ein Stadtteil für die Anziehungskraft und das wachsende Düsseldorf steht, dann dieser mit dem Quartier Central. An der Umnutzung des Derendorfer Güterbahnhofs scheiden sich die Geister. Hier wurden und werden hundertfach Wohnungen gebaut, nicht benötigte Gleis- und Bahnhofsflächen zwischen Wehrhahn und Münsterstraße überplant - sogar bis zur Grashofstraße/Mörsenbroicher Ei geht der Prozess weiter.

Nicht jeder kann sich mit der Entwicklung anfreunden, der Trödelmarkt und nun auch das Café Les Halles werden schmerzlich vermisst. Auf der anderen Seite ist es keineswegs so, dass hier nur eintönige Architektur abgeliefert wird, wie mancher kritisiert. Dafür steht neben der Bar Olio das "New York Village" von Caspar Schmitz-Morkramer, dessen spitze Seite das berühmte New Yorker Bügeleisen-Haus zitiert. Der Architekt ist um 11 Uhr vor Ort, um mit den RP-Lesern über Stadtentwicklung zu sprechen. Er ist der Auffassung, dass Urbanität erst durch Spannung und Gegensätze entsteht und interessant wird.

Gegensätze sind in Flingern-Nord an vielen Stellen auszumachen. Deswegen mäandert die RP-Gruppe auf ihrem Weg zum Grafental auch durch die Straßen und Sträßchen des Viertels, nimmt teure Neubauten ebenso in den Blick wie den Hermannplatz, wo es am Markttag so richtig brummt und um die Ecke bei Nordmann das vielleicht beste Düsseldorfer Eis gibt.

Die Deger- und die Flurstraße, erst recht die Bruchstraße, durch die es dann geht, stehen für das althergebrachte Flingern, und Kontraste bestimmen auch das Bild an Daimler-, Schlüter- und Neumannstraße - dort nämlich ist der erste Bauabschnitt des Grafentals bereits bezogen. Mehr als 1500 Wohnungen werden einmal Menschen Platz geben, wo früher unter anderem Lokomotiven gefertigt wurden. Wie das geschieht, berichtet zum Abschluss der Tour Ulrich Tappe, Geschäftsführer der Grafental GmbH.

(RP)
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