Meerbusch TSV-Coach: "Wir haben nur noch Endspiele"

Meerbusch · Meerbuschs Oberliga-Fußballer empfangen heute Abend in der Fußball-Oberliga im Abstiegskampf den Tabellennachbarn Schwarz-Weiß Essen.

 Für Vincent Reinert (links) und seine Elf gab es in Fischeln in der zweiten Halbzeit kein Durchkommen. Hier sind dem TSV-Mittelfeldspieler zwei Fischelner auf den Fersen.

Für Vincent Reinert (links) und seine Elf gab es in Fischeln in der zweiten Halbzeit kein Durchkommen. Hier sind dem TSV-Mittelfeldspieler zwei Fischelner auf den Fersen.

Foto: falk Janning

Wolfgang Jeschke ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Der Trainer des TSV Meerbusch hat nach den beiden jüngsten Niederlagen eine Menge Baustellen zu bearbeiten, vor allem im mentalen Bereich ist er in dieser Woche gefragt. Vor dem wegweisenden Spiel am heutigen Donnerstag (19.30 Uhr, Nierster Straße) gegen Schwarz-Weiß Essen muss er versuchen, seine Spieler nach den Rückschlägen wieder aufzurichten, ihnen im Training neues Selbstbewusstsein einzuimpfen. "Wir haben jetzt nur noch Endspiele", sagt Teammanager Horst Riege. "Wir müssen jede Partie angehen wie ein Pokalspiel."

Die entscheidende Frage wird sein: Wie gehen seine Spieler mit dem stetig größer werdenden Erfolgsdruck um? In den vergangenen Wochen waren sie mental nicht auf der Höhe, waren nach einem Gegentor als Mannschaft vollständig eingebrochen und hatten unter anderem gegen Baumberg durch vier Gegentore innerhalb von sechs Minuten einen 4:0-Vorsprung verspielt. Bei den Verantwortlichen war die Enttäuschung nach der 1:4-Niederlage beim VfR Fischeln riesengroß. In einer desaströsen zweiten Halbzeit verspielte sie eine 1:0-Pausenführung.

Vor allem dem sportlichen Leiter Christoph Peters machte das Debakel schwer zu schaffen. "Man kann den Abstieg sicher noch verhindern. Aber ich bin mir seit dem Fischeln-Spiel nicht mehr sicher, ob das mit diesem Personal gelingen kann", sagte er. "Ich bin sehr traurig. Ich war sonst nach Niederlagen immer der Erste, der am Montag wieder voller Zuversicht war. Doch das war an diesem Montag anders, weil die Erlebnisse in Fischeln mir schwer auf die Nieren geschlagen sind."

Sicher ist: Für die Meerbuscher ist ein Sieg gegen Essen fast schon überlebenswichtig, wollen sie im Überlebenskampf nicht schon vorentscheidend in Rückstand geraten. Eine erneute Pleite würde die Lücke vermutlich noch weiter vergrößern. Aktuell fehlen ihnen acht Partien vor dem Saisonende sechs Punkte auf den rettenden 14. Platz. Damit stehen sie genau da, wo sie sich schon zur Winterpause befunden haben.

"Wir haben uns viel vorgenommen, wir treffen aber auf eine Essener Mannschaft, die mit breiter Brust anreisen wird", sagt Team-Manager Horst Riege. Die Gäste haben in der Rückrunde fleißig gepunktet und nur eine der jüngsten sechs Partien verloren. Zuletzt feierten die Schwarz-Weißen einen 4:0-Erfolg über den TV Jahn Hiesfeld. Die Meerbuscher müssen auf der Hut sein, denn der Tabellen-13. ist auswärts stärker als auf eigenem Rasen: Daheim ist er die schlechteste Mannschaft der Liga, gehört auf fremden Plätzen dagegen zur Top Five der Oberliga (fünf Siege, vier Remis und zwei Niederlagen).

Personell hat der TSV so gut wie keine Sorgen. Angeschlagen sind zwar noch Brian Günther, Abwehrschrank Janik Roeber und Stefan Galster, doch alle Drei haben am Dienstag ein Lauftraining absolviert und dürften zumindest auf der Bank sitzen. "Personell können wir aus dem Vollen schöpfen. Darauf kommt es in unserer Situation aber gar nicht an. Viel wichtiger sind Moral und Charakter, den die Spieler zeigen, die auf dem Platz stehen", sagt Horst Riege.

(RP)
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