Meerbusch Turnen: Ohne Disziplin geht nichts

Meerbusch · Im Verein Tura Büderich gibt es eine große Turnabteilung. Angefangen beim Eltern-Kind-Turnen, können sich die Kinder bis in die Leistungsklasse hocharbeiten und später auch an Wettkämpfen teilnehmen

 Elisa Kalus turnt seit drei Jahren und hat es schließlich in die Leistungsklasse geschafft. Ihre Trainerin Heidi Hofbauer setzt bei den Übungen auf Disziplin, aber auch auf Spaß am Sport.

Elisa Kalus turnt seit drei Jahren und hat es schließlich in die Leistungsklasse geschafft. Ihre Trainerin Heidi Hofbauer setzt bei den Übungen auf Disziplin, aber auch auf Spaß am Sport.

Foto: Ulli Dackweiler

Handstand, Radschlag, Überschlag - für die Turner der Leistungsgruppe vom Verein Tura Büderich gehört das zum ganz normalen Training. Ob am Reck, Balken oder einfach auf dem Boden, die Kinder und Jugendlichen beherrschen die Übungen. Zweimal pro Woche trainieren sie und arbeiten auf die anstehenden Wettkämpfe hin. Elisa Kalus ist eine der 15 Mädchen. Sie hat vor drei Jahren angefangen, seit einem Jahr ist sie in der Leistungsgruppe. Neben Singen und Tanzen ist das Turnen ihr großes Hobby: "Es macht mir total viel Spaß, mich zu bewegen", sagt sie. "Am liebsten mache ich den Handstand." Beim Training üben alle die Pflichtübungen. Diese sind jeweils in verschiedene Schwierigkeitsstufen gestaffelt und werden an unterschiedlichen Turngeräten durchgeführt. Am Reck zeigt Elisa eine sogenannte "P6", die Übung nennt sich Aufgrätschen. Dazu stützt sie sich an der Stange ab, springt hoch und grätscht die Beine. Schon als Kind hat sie gerne geturnt, auch im Verein, doch dann kam eine längere Pause dazwischen. Durch eine Freundin hat sie wieder damit angefangen und ist froh über diese Entscheidung. Am besten gefällt ihr das Turnen auf dem Boden, verrät sie. Auch wenn die 13-Jährige den Sport vor allem mit Spaß verbindet, musste sie schon eine schlechte Erfahrung in Kauf nehmen: "Ich bin mal auf dem Balken hochgesprungen und dann mit den Füßen abgerutscht, das tat ganz schön weh", erzählt sie. Nina Hofbauer, Tochter von Trainerin Heidi Hofbauer, turnt schon seit sie laufen kann. Mittlerweile hilft sie auch als Assistentin bei den Turnkindern. Dass die meisten Kinder lange dabei bleiben, kann sie aus eigener Erfahrung bestätigen: "Wenn man von klein auf dabei ist, bleibt man einfach gerne in der Mannschaft."

In der aktuellen Konstellation ist die Gruppe jetzt seit etwa zwei Jahren. Denn nur wenn Kinder gehen, können neue nachrücken, deshalb gibt es eine Warteliste. Vom Alter her sind die Turner sehr gemischt, die Kleinsten sind sechs Jahre alt, die Ältesten 16, so wie Nina. Es sind überwiegend Mädchen, die den Sport betreiben, unter ihnen ist nur ein Junge. Da für die Jungen aber teilweise andere Geräte gebraucht werden, wird das Training vor dem Wettkampf etwas abgewandelt: "Wir holen dann zusätzlich den Barren raus", erzählt Nina.

Heidi Hofbauer leitet die Leistungsturngruppe jetzt seit sieben Jahren, vorher hat sie etwa 30 Jahre lang andere Turngruppen trainiert. Auch Norbert Reize hat den Trainerschein samt Fortbildung gemacht. Er kam vor fünf Jahren hinzu, ursprünglich, weil seine Tochter mit dem Sport angefangen hatte. Turnen ist anspruchsvoll, denn die Sportler brauchen ein gutes Körpergefühl, betonen die Trainer. Den beiden ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen diszipliniert mitmachen. Schließlich finden etwa sechsmal pro Jahr Wettkämpfe statt. Trotzdem sollen sie dabei nie den Spaß vergessen. Deswegen wird das Training auch manchmal etwas aufgelockert: "Letztens haben wir einfach ein paar Übungen auf dem Trampolin gemacht und davor am Trapez", erzählt Reize.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort