Meerbusch Twist und Gesang in der Mauritiuskirche

Meerbusch · Die zwölfte Auflage des Mits(w)ing-Konzerts begeisterte erneut ein großes Publikum. Erstmalig war auch ein syrisches Lied zu hören.

Meerbusch: Twist und Gesang in der Mauritiuskirche
Foto: Dackweiler Ulli

Wenn das Mits(w)ing-Konzert "Swinging Christmas" in der Pfarrkirche St. Mauritius auf dem Programm steht, ist nicht nur ein volles Gotteshaus, sondern auch gute Stimmung vorprogrammiert. Und wenn dann auch noch Twist-Klassiker aus den 1960er Jahren gemeinsam mit dem neu arrangierten Weihnachtslied "Stern über Bethlehem" zu hören sind, ist das Publikum nicht mehr zu bremsen. "Hier ist unserem Chef-Arrangeur und Chorleiter Johannes Maria Strauss ein besonderer Coup gelungen", sagte Big Band-Leiter und Moderator Martin Klingen erfreut.

Strauss überrascht seit zehn Jahren mit immer wieder neuen Arrangements und erntet dafür viel Applaus. Er und Klingen sorgen dafür, dass zu den bisher in elf Mits(w)ing-Konzerten zu hörenden mehr als 65 verschiedenen Titeln Jahr für Jahr Neuaufnahmen kommen. Aktuell gehören dazu "Have yourself a merry little christmas", "The little drummer boy" und "Tu Scendi dale stelle".

 Der Mits(w)ing-Chor besteht aus rund 100 Sänger ganz unterschiedlichen Alters (Foto oben). Das Konzept kommt an. Auch in diesem Jahr war die Mauritiuskirche wieder sehr gut besucht.

Der Mits(w)ing-Chor besteht aus rund 100 Sänger ganz unterschiedlichen Alters (Foto oben). Das Konzept kommt an. Auch in diesem Jahr war die Mauritiuskirche wieder sehr gut besucht.

Foto: ud

Ohnehin sind die rund 100 Sänger international unterwegs. Sie singen in mehreren Sprachen. Und dazu gehört auch das Börker Platt - in "Bethlehem" aus dem "Bläck Fööss"-Kölsch-Original übersetzt. Erstmalig wurde in diesem Jahr mit "Ho ro'em b-Ofartho" ein syrischer Weihnachtstitel ins Programm genommen. "Er ist all denen gewidmet, die wegen Krieg, Terror und Not ihre Heimat verlassen mussten. Gleichzeitig ist es eine Friedensbotschaft", erklärt Martin Klingen. Dass im Chor auch der aus Syrien geflüchtete 20-jährige Talal mitsang, untermauert den Anspruch, "Fremde mit offenen Herzen aufzunehmen."

Und so sang auch Damba aus Ghana mit. Ihn und Talal brachten die Chormitglieder Andrea Wilkens und Jutta Wessels aus Kaarst mit. "Sie setzen sich ehrenamtlich für Flüchtlinge ein", erzählt Ehemann Michael Wilkens, der mit Tochter Sarah zum Konzert gekommen war. Chor-Sängerin Elke Pilz-Lengrüßer brachte es auf den Punkt und verband ihren Dank an die Swinging Christmas-Organisatoren mit einem "Wir schaffen das".

Nicht nur dafür gab es viel Beifall. Auch die gesamten Liedvorträge kamen beim Publikum sehr gut an. Da das ganz große Gedränge in den Gängen zwischen den Kirchenbank-Reihen ausblieb, hatten alle Besucher bei freiem Eintritt auch freie Sicht auf das großartig bunte Bild im Kirchenraum. Und sie hatten genügend Platz, um zu swingen, zu klatschen, zu singen oder zu tanzen. Bei "Jingle Bell rock" oder "Rockin' around the Christmas tree" sowie den Twist-Melodien hielt es niemanden auf der Bank.

Die Liebhaber klassischer Advents- und Weihnachtslieder - im zwölfseitigen Liedblatt sind alle Texte abgedruckt - kamen aber ebenfalls auf ihre Kosten. Schließlich wurde in diesem Jahr die ohnehin im Kirchenraum herrschende anspruchsvolle Akustik weiter angehoben. "Wir haben in die Technik investiert und den Spezialisten Thomas Esser, O(h)ratorium Essen, ins Boot geholt", betont Martin Klingen. Dem "Hausherrn" Pfarrer Michael Berning hat es gefallen: "Alle sind glücklich. Das ist eine gelungene Veranstaltung mit Tradition", sagte er und fügte hinzu: "Erfahrene Zuhörer wissen, dass noch was kommt." Damit kündigte er selbstverständlich die obligatorischen Zugaben an - angeführt von "O du fröhliche" über die von Tänzern aus Publikum und Chor begleiteten "Twist Again"-Einlage bis zum "Feliz navidad".

(RP)
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